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Einwanderung: Schweiz zieht vor allem Deutsche an

Die Einwanderung aus Deutschland wird auch an den Auto-Kontrollschildern ersichtlich. swissinfo.ch

Im letzten Jahr ist die Zahl der dauerhaft in der Schweiz lebenden Ausländer erneut leicht gestiegen. Der Ausländeranteil an der Gesamtbevölkerung liegt damit nun bei 20,4%.

Mit Abstand am meisten Einwanderer stammen aus Deutschland, zumeist hochqualifizierte Arbeitskräfte. Die grösste Ausländergemeinde in der Schweiz bleiben aber die Italiener.

In der Schweiz lebten im Jahr 2006 rund 11’600 Ausländerinnen und Ausländer mehr als im Jahr vorher. Nach den Deutschen folgen Personen mit portugiesischer Nationalität.

“Von den knapp 25’000 neu eingewanderten Deutschen nahmen zwischen 16’000 und 17’000 eine Arbeitsstelle an”, sagte Dominique Boillat, Sprecher des Bundesamtes für Migration (BFM). Das sei ein Viertel mehr als im Jahr davor, bestätigte er einen Bericht der Zeitung SonntagsBlick.

Am häufigsten arbeiteten Deutsche auf dem Bau, in der Krankenpflege sowie als Ingenieure und Manager. “Meist sind es keine Arbeitslosen, sondern hoch qualifizierte Deutsche, die in die Schweiz ziehen”, sagte Boillat.

Höhere Löhne

Die Löhne für gut ausgebildete Arbeitnehmende seien in der Schweiz höher als in Deutschland. Oft würden Schweizer Firmen sogar explizit deutsche Arbeitnehmer suchen.

Nach Abzug der wieder ausgewanderten Deutschen zählen nach Angaben des BFM-Sprechers seit dem vergangenen Jahr zirka 15’000 Deutsche neu zur ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz.

Italiener vor Serben und Portugiesen

Insgesamt leben im Land mittlerweile mehr als 170’000 Deutsche. “Nach wie vor die grösste Gruppe von in der Schweiz lebenden Ausländern sind jedoch die Italiener”, sagte Boillat. Knapp 300’000 Italienerinnen und Italiener lebten gemäss der im Februar 2006 veröffentlichten Statistik in der Schweiz.

Die Italienerinnen und Italiener sowie die rund 191’000 Personen aus Serbien und 173’000 aus Portugal stellen zahlenmässig die grössten Anteile der ausländischen Wohnbevölkerung der Schweiz.

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Mehr Einbürgerungen – weniger Einreisesperren

Im Jahr 2006 ist die Zahl der Einbürgerungen von rund 40’000 auf fast 48’000 angestiegen. Auf der Liste der Nationalitäten rangiert Serbien vor Italien und der Türkei.

Dafür ging die Zahl der gegen ausländische Personen verhängten Einreisesperren um gut 1500 auf 8195 zurück. In fast 3000 Fällen erfolgte diese Massnahme wegen Drogenhandels oder anderer strafrechtlicher Verfolgungen. Rund 2500 Einreisesperren wurden wegen illegalem Aufenthalt ohne Erwerb und rund 1600 wegen Schwarzarbeit verfügt.

Die vom BFM veröffentlichte Statistik umfasst alle ausländischen Staatsangehörigen, die während mindestens einem Jahr in der Schweiz wohnhaft sind und eine Bewilligung für den Aufenthalt, die Niederlassung oder den über 12-monatigen Kurzaufenthalt besitzen.

Nicht enthalten sind Personen aus dem Asylbereich sowie internationale Funktionäre und Diplomaten mit deren Familien.

swissinfo und Agenturen

Die Zahl der aus der Europäischen Union eingewanderten Ausländerinnen und Ausländer stieg 2006 erneut und zwar um 2,1%.

Dies ist eine Folge der schweizerischen Migrationspolitik. Im September 2006 hiessen die Schweizer Stimmbürger ein verschärftes Ausländergesetz gut, das die Einwanderung von ausserhalb der EU und der EFTA erschwert.

Während mit der Europäischen Union und den EFTA-Staaten der freie Personenverkehr gilt, ist die Einwanderung aus anderen Ländern nur unter sehr restriktiven Bedingungen möglich.

De facto können nur beruflich hochqualifizierte Personen oder Führungskräfte von ausserhalb der EU und EFTA einwandern. Ausserdem ist deren Zahl kontingentiert.

Italiener: 291’684 Personen / 19,1% der Ausländer
Serben: 190’794 / 12,5%
Portugiesen: 173’477 / 11,4%

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