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Emmi schöpft den Rahm dank Lifestyle ab

Dank Expansion ins Ausland und Diversifizierung weist Emmi Wachstum aus. Emmi

Die grösste Molkerei-Gruppe der Schweiz, Emmi, hat 2004 den Gewinn um 12,6% erhöht, obwohl der Schweizer Milchpreis 30% teurer ist als anderswo.

Doch der Gewinn liegt am unteren Ende der Analystenerwartungen. Seit Ende 2004 ist Emmi an der Börse kotiert.

Der Milchverarbeiter Emmi hat 2004 vor allem im Ausland den Umsatz gesteigert und den Gewinn dank so gennanter Sondereffekte überproportional vergrössert.

Mit einem Plus von 12,6% auf 47,3 Mio. Franken Gewinn lag die Gruppe jedoch am unteren Ende der Analystenerwartungen. Zudem stagnierte der operative Gewinn.

An der insgesamt schwächeren Börse sackten die Aktien bis gegen drei Uhr nachmittags um 4,7% auf 115,20 Franken ab. Die Aktie ist erst seit letzten Dezember kotiert.

Ab Januar stieg der Aktienwert kontinuierlich von etwas unter 110 bis auf ein Höchst von über 127 Franken in diesem Winter. Seither fällt er wieder.

2005: mehr Tempo und mehr profitable Drinks

“Wir wollen 2005 das Tempo erhöhen”, sagte Emmi-Chef Walter Huber am Mittwoch vor den Medien. Nach einem Umsatzwachstum von 2,5% auf knapp zwei Milliarden Franken 2004 peilt die im Molkerei-Hochpreissegment operierende Gruppe dieses Jahr einen Zuwachs von 5% an.

Trotz Investitions- und Marketingkosten soll das Wachstum aber nicht zu Lasten der Profitabilität erfolgen. Emmi will die Gewinnmarge von 2,5% halten. Die im vergangenen Dezember an die Börse gegangene Gruppe setzt auf einen besseren Produktmix mit mehr profitablen Drinks und auch Eiscreme. Im vergangenen Jahr lag der Umsatzanteil dieser Frischprodukte bei rund einem Viertel.

Zum markanten Gewinnanstieg im Jahr 2004 trugen mehrere Einmaleffekte bei: Zum einen wurde eine Rückstellung für aufgeschobenen Zinsen auf die Wandelanleihe aufgelöst, was knapp 6 Mio. Franken brachte.

Höhere Dividende

Zum anderen wurde “Bad Will” – das Gegenteil von “Goodwill” in der Höhe von 6 Millionen aufgelöst. Der operative Gewinn hingegen stagnierte bei 118,7 Mio. und die EBITDA-Marge sank auf 6,2 von 6,3%.

Emmi will eine Dividende von 1,60 Franken je Aktie zahlen nach 1,30 im Vorjahr.

Enttäuschende Ergebniszahlen, versteckt hinter ausserordentlichen Gewinnen, lautete der Kommentar von Kepler Equities-Analyst Jon Cox. Eine operative Entwicklung unter den Erwartungen, urteilte auch die Zürcher Kantonalbank. Die ZKB stufte Emmi von “marktgewichten” auf “untergewichten” zurück.

Vor einer Woche hatten mehrere hundert Milchbauern vor dem Hauptsitz von Emmi gegen eine Rückstufung des Milchpreises um 2,7 Rappen protestiert. Anderseits bezahlt das Molkerei-Unternehmen den Schweizer Milchproduzenten immer noch 30% mehr für das Kilo Milch als beispielsweise Produzenten in den Nachbarländern für ihre Milch erhalten.

swissinfo und Agenturen

Emmi ist seit letztem Dezember an der Zürcher Börse SWX gelistet.

Die landesgrösste Molkerei diversifizierte in letzter Zeit vom klassischen Käse und der Milch in Richtung rentablerer “Lifestyle”-Produkte wie Caffe Latte oder Aloe Vera-Jogurts.

Ein Viertel des Umsatzes wird bereits ausserhalb der Schweiz erarbeitet.

Der Rohstoff von Emmi, die Milch, kostet in der Schweiz rund 30% mehr als im EU-Ausland.

Die Molkerei möchte 2005 den Umsatz um 5% steigern.

Der Gewinn von Emmi nahm 2004 gegenüber dem Vorjahr um 12,6% auf 47,3 Mio. Franken zu.
Die Umsätze stagnierten bei 1,926 Mrd. Franken.
Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stagnierte ebenfalls etwas über 118 Mio.

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