Erfolg für gerechten Handel
Die Nachfrage nach Produkten mit Max Havelaar-Gütesiegeln ist im vergangenen Jahr gestiegen. Angesichts tiefer Weltmarktpreise stagnierten jedoch die Verkaufsumsätze bei 62,7 Mio. Franken.
Im vergangenen Jahr seien 16’141 Tonnen Produkte mit Max Havelaar-Gütesiegeln verkauft worden, meldete die Schweizer Max Havelaar-Stiftung. Das seien 1’100 Tonnen oder 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr.
Mehr Bananen, Orangensaft und Schokolade, weniger Kaffee
Wachstumsträger waren die Bio-Bananen, der Orangensaft und die Bio-Schokolade. Mit den Havelaar-Bananen sei im vergangenen Jahr ein Marktanteil von 20 Prozent erreicht worden, im Vergleich zu 16 Prozent im Vorjahr, sagte Geschäftsleiterin Paola Ghillani.
Erstmals seit Jahren war der Umsatz des Kaffees mit Gütesiegel dagegen leicht rückläufig. Es wurden 1386 Tonnen Röstkaffee verkauft, 3 Prozent weniger als im Vorjahr.
Mehr Geld für Bauern
Ein Kaffeebauer habe gegen Jahresende gerade noch halb so viel wie ein Jahr zuvor verdient, nämlich 2,50 Fr. pro Kilogramm Rohkaffee. Dagegen wurde für Kaffee mit dem Havelaar-Gütesiegel rund 4,70 Fr. bezahlt. Umgerechnet auf eine Tasse mussten Kaffetrinkende etwa 3 Rappen mehr bezahlen.
Die Max Havelaar-Partnerorganisationen in den Entwicklungsländern haben wie bereits im Vorjahr Einnahmen von rund 18 Mio. Fr. erzielt, hiess es weiter. Das seien etwa 40 Prozent mehr, als sie im konventionellen Handel erzielt hätten.
Tieferer Verlust als budgetiert
Die Max Havelaar-Stiftung hat im vergangenen Geschäftsjahr mit 1,74 Mio. Franken 6,5 Prozent mehr für Lizenzen eingenommen. Die Gesamteinnahmen überschritten mit 2,007 Mio. Franken erstmals die Zwei-Millionen-Grenze. Darin ist ein Unterstützungs-Beitrag vom Staatssekretariat für Wirtschaft (seco) von 150 000 Fr. enthalten. Dieses Jahr erhält die Stiftung vom seco keine Beiträge mehr.
Der Aufwand der Stiftung erhöhte sich um 14 Prozent auf 2,016 Mio. Franken. Der Zuwachs sei auf die Aufstockung des Personals auf 13 Personen mit 850 Stellenprozenten zurückzuführen. Zudem sei in die Entwicklung neuer Produkte investiert worden.
“Besonders erfreulich” sei deshalb, dass sich statt dem budgetierten Defizit von 100’000 Franken nur ein Verlust von 9’000 Franken ergeben habe, heisst es im Jahresbericht weiter.
swissinfo und Agenturen
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