Erneut geringerer Halbjahresgewinn von Ebners BZ-Gruppe
Martin Ebners BZ-Gruppe hat im ersten Halbjahr erneut einen leichten Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Das Börsenumfeld sei nicht optimal gewesen, sagte Ebner. Die Beteiligung an der UBS wurde abgestossen, jene an der Credit Suisse auf über 10% erhöht.
Der ausgewiesene Reingewinn der BZ-Bank lag mit 68 Mio. Franken eine Million oder 1,5% tiefer als in der Vergleichsperiode des Vorjahres. Die BZ-Gruppe könne zufrieden sein mit dem ersten Halbjahr, auch wenn das Börsenumfeld momentan nicht für gute Geschäfte geschaffen sei, sagte Ebner am Donnerstagabend (05.07.) in Wilen bei Wollerau (SZ) vor den Medien.
Um über elf Prozent sank der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungs-Geschäft auf rund 64 Mio. Franken. Der Erfolg im Handelsgeschäft sackte gar um 45% auf 7,2 Mio. Franken ab. Dafür stieg der Ertrag aus dem Zinsgeschäft um 17% auf 6,9 Mio. Franken. Bei einer auf 820 Mio. Franken gesunkenen Bilanzsumme (Ende 2000: 1,2 Mrd.) weist die BZ-Bank Eigenmittel in der Höhe von 268 Mio. Franken aus.
Unter der anhaltenden Börsen-Baisse litten auch die Beteiligungen der BZ-Visionen, die in den vergangenen sechs Monaten zwischen 1,7% und 5,3% einbüssten. In der BK Vision, der Beteiligungsgesellschaft im Bereich Finanzdienstleistungen, wurden die UBS-Anteile praktisch auf Null reduziert. Dagegen erhöhte sich die Beteiligung an der Credit Suisse Group (CSG) auf über zehn Prozent. Laut Ebner stecken zehn Mrd. Franken seines 30-Milliarden-Portfolios allein in der CSG. Beteiligungen werden auch an der Baloise, der italienischen Generali, der asiatischen HSBC, der VP Bank in Liechtenstein sowie an den Zurich Financial Services gehalten. Wobei der Kauf der Zürich-Aktien wegen ihres günstigen Kurses reiner Opportunismus war, wie Kurt Schiltknecht sagte.
Bei den Pharma-Beteiligungen kam neu die dänische Novo Nordisk hinzu, ein auf die Entwicklung von Insulin spezialisiertes Unternehmen. Den Löwenanteil machen aber weiterhin die Beteiligungen an Aventis und Glaxo SmithKline aus. Laut Ebner sind hier je eine Milliarde Franken investiert.
Kritik an ABB
Insgesamt ist Ebner mit seinen Vehikel im Industrie-, Finanz-und Pharmabereich zufrieden. Im vergangenen Jahr hat er da und dort Korrekturen vorgenommen, die Strategie bleibt für die einzelnen Visionen aber wie sie ist.
Kritik übte Ebner an dem schwedisch-schweizerischen Technologiekonzern ABB. Die Probleme bei ABB seien erst nach einer Änderung der Rechnungslegung zutage getreten.
Die BZ-Gruppe sei eingestiegen, weil sie im Gasturbinen-Geschäft Chancen gesehen habe. ABB hatte später das Gasturbinen-Geschäft an den französischen Energie- und Transportkonzern Alstom verkauft.
Ebner sagte zum enttäuschenden ABB-Engagement: «Ausser Spesen nichts gewesen.» Dennoch soll der Anteil von derzeit knapp zehn Prozent an ABB weiterhin behalten werden.
swissinfo und Agenturen
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