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EU will BSE-Überwachung nach Schweizer Vorbild verbessern

Mit einem BSE-Überwachungsprogramm nach Schweizer Vorbild will die EU-Kommission eine bessere Kontrolle der Rinderseuche erreichen. Zur Anwendung gelangen sollen dabei drei Testmethoden, wovon eine in der Schweiz entwickelt wurde.

Mit einem BSE-Überwachungsprogramm nach Schweizer Vorbild will die EU-Kommission eine bessere Kontrolle der Rinderseuche erreichen. Zur Anwendung gelangen sollen dabei drei Testmethoden, wovon eine in der Schweiz entwickelt wurde.

Mit ihrem Vorschlag will die EU-Kommission die bisherige Überwachung in der Europäischen Union (EU) erweitern: Schlachttiere sollen nicht nur im Falle eines BSE-Verdachts überprüft werden, sondern auch dann, wenn sie aus unklaren Gründen verenden, wie eine Kommissionssprecherin am Mittwoch (29.03.) in Brüssel vor den Medien sagte.

Stichproben bei Risiko-Tieren

Bisher fand eine Untersuchung eines Tieres statt, wenn im Schlachthof der Veterinär Verdachtsmomente feststellte. Nun sollen auch gezielte Stichproben mittels Schnelltests erfolgen: Im Rahmen eines jährlichen Programms sollen die EU-Mitgliedstaaten so neben BSE-verdächtigen Tieren auch solche testen, die in Betrieben verenden oder notgeschlachtet werden.

Ziel ist die Durchführung von mindestens 65 000 obligatorischen Tests, wie die Sprecherin von EU-Gesundheits- und Konsumentenschutzkommissar David Byrne sagte. Von den rund 41 Millionen Rindern in der EU, die über zwei Jahre alt sind, werden rund 400 000 als Risiko-Tiere eingeschätzt.

Den EU-Staaten sollen dabei drei Testverfahren zur Verfügung stehen. Diese von der EU-Kommission ausgewählten Testsverfahren stammen aus Frankreich, Irland und der Schweiz. Ziel des neuen Programms ist es, ein umfassenderes Bild der Rinderseuche in der EU zu erhalten.

Hohe Trefferquote in der Schweiz

In der Schweiz hätten ähnliche Tests zu einer deutlichen Verbesserung der BSE-Überwachung geführt, erklärte die Kommission in einer Mitteilung. Die Schweiz sei Vorbild für das Programm, sagte die Sprecherin der EU-Gesundheits- und Konsumentenschutz- Kommission.

Das Bundesamt für Veterinärwesen in Bern hat in der Schweiz 1999 insgesamt 50 BSE-Fälle gezählt. 25 davon waren im Rahmen des besonderen Überwachchungsprogramms entdeckt worden. Dabei werden alle verendeten, getöteten und notgeschlachteten Kühe sowie eine Stichprobe von normal geschlachteten Kühen untersucht.

In der EU wird der Kommissionsvorschlag nun am nächsten Mittwoch dem Ständigen Veterinärausschuss aus Vertretern der EU-Staaten zum Beschluss vorgelegt. Innerhalb der EU kennt bisher nur Grossbritannien, wo die BSE-Krankheit in den 80er-Jahren entdeckt worden war ein besonderes BSE-Test-Programm. Programme angekündigt haben zudem Frankreich und Dänemark.

swissinfo Agenturen

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