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Fasnacht: Hauptstadt fest im Griff der Narren

Der Schweizer Justizminister Blocher wurde an der Berner Fasnacht als "Bundesindianer" aufs Korn genommen. Keystone

70 Guggenmusiken sorgten am Berner Fasnachts-Umzug für ein lautstarkes und farbenfrohes Spektakel – vor rund 70'000 Zuschauern.

Dieser Inhalt wurde am 12. Februar 2005 publiziert

Auch garstiger Regen konnte die Narren nicht davon abhalten, am Samstag die Gassen der Altstadt in Beschlag zu nehmen.

Lauben und Gassen erbebten unter den schaurig-schrägen Guggenklängen und eingängigen Rythmen der "Chrottegurgler", "Aaregusler", "Pläfä-Fleglä", "Mutzopotamier" und wie sie alle heissen. Beim Publikum war Mitwippen angesagt.

Rund 70'000 Zuschauer säumten nach einer Schätzung von Christian Aebi, Präsident des Vereins Bärner Fasnacht, die Umzugsroute durch die Gassen der Hauptstadt. Dies sind in etwa ähnlich viele wie in vergangenen Jahren.

Am späten Nachmittag vereinigten sich die Guggen zum Monsterkonzert auf dem neuen Bundesplatz. Den Abschluss machte am Samstagabend jeweils die Hexenfasnacht auf dem Rathausplatz.

Spott für die Regierung...

Wer den Schaden hat, braucht für den Fasnachtsspott nicht zu sorgen: Zielscheibe der Schnitzelbänkler waren auch dieses Jahr die kleinen und grösseren Untaten der Stadt- und Kantonsoberen.

Die Berner Volkswirtschaftsdirektorin Elisabeth Zölch wurde wegen ihrer umstrittenen Krähenvergiftungsaktion aufs Korn genommen. Als Patentrezept gegen die Krähenplage empfahl ein Schnitzelbänkler: "Mir hei, dä Trick isch schnäll verzellt, als Vogelschüüchi d'Zölch i Garte gstellt."

...und Polizeiaufgebot gegen WEF-Gegner

Auch die Aufregung rund um den Anti-WEF-Protest von Ende Januar wurde mit Spott eingedeckt: "Tuusig Tschugger demonstriere, paar Anti-WEF tüe kontrolliere".

Am Fasnachtsumzug wurden auch die defektanfälligen Combino-Trams oder Bundesrat Christoph Blocher als "Bundeshäuptling" auf die Schippe genommen.

Die Berner Fasnacht ist nach Basel und Luzern die drittgrösste der Schweiz. Anfang der Achtzigerjahre lebte sie wieder auf, nachdem sie während der Reformation 1528 verboten worden war.

Nicht nur in Bern

Das Fasnachtsfieber grassierte seit Donnerstagabend in der Bundesstadt. Das dreitägige Narrentreiben wurde mit der "Bärebefreiig" eröffnet. Am Freitag stand die Kinderfasnacht auf dem Programm.

In Fasnachtslaune ist auch Biel, wo der grosse Umzug für Sonntag geplant ist. Danach muss Prinz Carneval die Regierungsgewalt wieder dem Stadtpräsidenten Hans Stöckli übergeben. Auch im bernischen Oberaargau, so besonders in Langenthal, sind die Narren los.

swissinfo und Agenturen

Fakten

An der diesjährigen Berner Fasnacht nahmen 70 Guggenmusiken teil.
In der Innenstadt verfolgten rund 70'000 Schaulustige das närrische Treiben.
Bern ist nach Basel und Luzern die drittgrösste Fasnacht der Schweiz.
Die Berner Fasnachts-Tradition wurde Anfang der 1980er-Jahre wieder aufgenommen, nachdem der Anlass 1528 von der Obrigkeit aus Angst vor Umstürzen verboten worden war.

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