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FIFA-Konflikt eskaliert

Die Krise in den höchsten Gremien des Weltfussballverbands FIFA nimmt immer schlimmere Ausmasse an. Keystone

Den Medien ist ein vertrauliches Dossier von Generalsekretär Zen-Ruffinen zugespielt worden, mit Korruptions-Vorwürfen gegen den FIFA-Präsidenten.

Dieser Inhalt wurde am 05. Mai 2002 publiziert

Noch bevor Joseph Blatter, der Präsident des Weltfussball-Verbandes, auf die Vorwürfe seines Generalsekretärs antworten konnte, landete die streng vertrauliche Akte in Händen von Journalisten. Zen-Ruffinen hatte das Dossier am Freitag dem FIFA-Exekutivkommitee präsentiert.

Die Anschuldigungen

Betrug, Kumpanei, Statutenbruch, finanzielle Drahtseilakte, Schmiergeld-Zahlungen, Machtmissbrauch, Kompetenz-Überschreitung - so lauten die Anschuldigungen, die Zen-Ruffinen in seinem Bericht detailliert und mit zahlreichen Belegen garniert zusammengetragen hat.

Zen-Ruffinens Tenor: Blatter habe sich in seiner vierjährigen Amtszeit unter Missachtung der Statuten eine unkontrollierbare Machtfülle verschafft. "Die FIFA wird heute wie eine Diktatur geführt", schreibt der Jurist und ehemaliger Schiedsrichter, "es hat sich zu einer Blatter-Organisation unter dem Decknamen FIFA entwickelt."

Belastend und strafrechtlich relevant sind vor allem die Korruptions-Anschuldigungen des Generalsekretärs: "Es gibt zwei Fälle, in denen Leute gekauft wurden, um Dienstleistungen zu erreichen."

Dabei soll es sich um eine Zahlung von 25'000 Dollar an einen afrikanischen Schiedsrichter und um eine Zahlung von 100'000 Dollar an ein FIFA-Exekutivmitglied handeln.

Darüber hinaus dokumentiert Zen-Ruffinen sieben Fälle, in denen Blatter seine Kompetenzen überschritten und Gelder in Millionenhöhe zweckentfremdet ausgegeben habe.

Blatter ist enttäuscht

Der FIFA-Präsident zeigte sich am Samstagabend in einem Communiqué zutiefst enttäuscht über die neueste Entwicklung: "Es ist offensichtlich, dass innerhalb der FIFA keine Vertraulichkeit mehr vorhanden ist", sagte er.

Blatter machte klar, dass er an seinem Präsidentenamt trotz der Vorwürfe festhält. "Ich denke nicht daran, aufzugeben", betonte er.

swissinfo und Agenturen

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