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AKW Mühleberg: Atomgegner kritisieren Mängel im Erdbebenschutz

Kommandoraum des Leitsystems in Mühleberg . Keystone

Wegen angeblicher Mängel beim Erdbebenschutz fordert der "Verein Mühleberg unter der Lupe" (MuL) die vorsorgliche Stilllegung des Atomkraftwerks Mühleberg. Der Verein hat bei der Regierung ein Wiedererwägungsgesuch zur Betriebsbewilligung eingereicht.

Gemäss dem Gesuch soll die Betriebsbewilligung für das Atomkraftwerk Mühleberg (KKM) von 1992 und die 1998 erteilte Verlängerung der Betriebsbewilligung bis 2012 mit verschiedenen Auflagen ergänzt werden, wie den am Montag (11.09.) an einer Medienkonferenz von MuL verteilten Unterlagen zu entnehmen ist.

“Bauliche Nachrüstung unumgänglich”

Ein Gutachten des Ökoinstituts Darmstadt kommt demnach zum Schluss, dass die bauliche Nachrüstung zur Sicherung gegen Erdbeben in Mühleberg unumgänglich sei. Die aktuellsten Erkenntnisse der Erdbebenforschung seien bisher nicht in die Risikostudien zum KKM eingeflossen.

Als Konsequenz sei das KKM von der Ereigniskategorie 3 in die Kategorie 2 umzuteilen. Bis die Neueinordnung erfolgt sei und die damit notwendigen Nachrüstungen im Maschinenhaus ausgeführt seien, sei das KKM vorsorglich stillzulegen, heisst es im MuL-Communiqué weiter.

Abstimmung am 24. September

MuL stellte seine Forderungen im Vorfeld des 24. September, an dem im Kanton Bern über eine Volksinitiative zur vorzeitigen Stilllegung des KKM auf Ende 2002 abgestimmt wird.

Die Initiative war vom Verein “Bern ohne Atom” eingereicht worden, nachdem der Bund die Betriebsbewilligung des KKM 1998 um zehn Jahre bis 2012 verlängert hatte.

Die Initianten argumentieren im Abstimmungskampf unter anderem, das KKM sei technisch veraltet und stelle ein unannehmbares Sicherheitsrisiko dar.

swissinfo und Agenturen

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