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Chronologie: Von Swissair zur verkleinerten Swiss

Anfang Oktober 2001 sorgte das Grounding der Swissair-Flotte für Schlagzeilen. Das war der Anfang vom Ende. Bald gab es den einstigen Nationalstolz unter dem Namen Swissair nicht mehr.

Ein chronologischer Rückblick.

Oktober 2001 – Gemäss Phönix-Plan der Grossbanken gibt Swissair die Selbständigkeit auf. Das Fluggeschäft geht an Crossair.

19. Dezember 2001 – Der Verwaltungsrat der “neuen Crossair” bestätigt das “Modell 26 Lang-/26 Mittelstreckenflugzeuge”. Er stellt jedoch Bedingungen, darunter die klare Einhaltung der Kostenvorgabe.

31. Januar 2002 – Konzernchef André Dosé gibt den Namen der neuen Luftfahrt-Gesellschaft bekannt: Swiss. Schöpfer des Namens ist der kanadische Lifestyle-Spezialist Tyler Brûlé.

25. März 2002 – American Airlines (AA) wird Nordamerika-Partner von Swiss.

31. März 2002 – Die aus der Crossair entstandene neue Fluggesellschaft Swiss hebt ab, Swissair stellt den Betrieb ein.

16. Juli 2002 – Im Arbeitskonflikt um den neuen Piloten-GAV der Swiss gibt das Schiedsgericht in Basel den Ex-Crossair-Piloten Recht. Der GAV diskriminiere sie im Vergleich zu den früheren Swissair-Piloten und schaffe unterschiedliche Bedingungen im selben Unternehmen.

6. Sept. 2002 – Swiss gibt das von der ehemaligen Swissair lancierte Vielflieger-Programm Qualiflyer auf.

16. Sept. 2002 – Swiss weist für das erste Halbjahr ihres Bestehens einen Verlust von 447 Mio. Franken aus. Dies ist ein Drittel weniger als im Businessplan vorgesehen. Beim Umsatz lag die Swiss mit 1,754 Mrd. Franken deutlich über dem Businessplan, der 1,209 Mrd. Franken vorsah.

29. Okt. 2002 – Swiss-Geschäftsleitung verfügt einen Einstellungsstopp, um das Ziel eines ausgeglichenen Ergebnisses 2003 zu erreichen. Der Budgetentwurf wird zurückgewiesen.

19. Nov. 2002 – Swiss reduziert die Flugzeugflotte um acht Maschinen, was den Abbau von 300 Stellen notwendwig macht. Im Gegenzug schafft Swiss in den Bereichen Technik und Informationstechnologie 200 Stellen.

15. Jan. 2003 – Der Leiter der Swiss-Marketing-Abteilung, Arjen Pen, ist mit den Plänen seines Vorgesetzten William Meaney nicht einverstanden und nimmt den Hut.

17. Jan. 2003 – Swiss hat im Jahr 2002 mit 11,6 Mio. Fluggästen 1,8 Mio. Passagiere mehr befördert als im Business Plan vorgesehen. Die Schweizer Airline bekam aber vor allem im vierten Quartal 2002 Konjunkturflaute und geopolitische Unsicherheiten zu spüren.

27. Jan. 2003 – Swiss-Konzernchef André Dosé erwartet “ein schwieriges 2003”. Gerüchte um Abbaupläne bezeichnete er als “wilde Spekulation”.

6. Feb. 2003 – Swiss wird in Frankfurt mit dem “Business Traveller Award” als beste Airline nach Nord- und Südamerika ausgezeichnet.

20. Feb. 2003 – Angesichts eines drohenden Irak-Krieges ruft Swiss eine “Task Force Iraq” ins Leben.

24. Feb. 2003 – Die Gewerkschaft des Swiss-Bodenpersonals (GATA) mobilisiert gegen einen allfälligen Stellenabbau.

25. Feb. 2003 – Swiss kündigt den Abbau von 700 Stellen sowie eine Reduzierung der Flotte. Von den bisher insgesamt 132 Flugzeugen sollen 20, darunter 17 Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge, künftig am Boden bleiben. Die Massnahmen sollen am 30. März in Kraft treten.

swissinfo und Agenturen

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