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“In Wissen investieren”

Der Schweizer Innenminister Pascal Couchepin (vorne) und ETH-Präsident Olaf Kübler am ETH-Tag in Zürich. Keystone

Am ETH-Tag rief Innenminister Pascal Couchepin Politik und Industrie auf, vermehrt Mittel in Forschung und Entwicklung zu stecken.

Mit dem diesjährige ETH-Tag fanden die offiziellen Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs “150 Jahre Eidgenössische-Technische-Hochschule” ihren Abschluss.

Der Schweizer Innenminister Pascal Couchepin betonte in seiner Rede, dass Politik und Wirtschaft in die Forschung und Entwicklung investieren müssten, wenn die Schweiz ihre Zukunftsfähigkeit erhalten wolle.

Laut Couchepin ist die historische Partnerschaft zwischen der Eidgenössischen-Technischen-Hochschule (ETH) und der Wirtschaft von vitaler Bedeutung für den Erfolg der Schweiz. Sie müsse deshalb weitergeführt und ausgedehnt werden.

Die Investition in Wissen sei zentral, sagte Couchepin. Die Mobilisierung des Wissens sei unerlässlich für Wertschöpfung und Wohlstand, gerade in einem kleinen Land wie der Schweiz.

Zukunft im Visier

Es waren die besonderen Herausforderungen der Zukunft, welche im Zentrum der Reden am Schlusstag des ETH-Jubiläumsjahres standen.

Zur Bewältigung künftiger Herausforderungen brauche es den Mut, Grenzen zu versetzten, sich in neue Territorien vorzuwagen, kreativ zu sein, sagte ETH-Rats-Präsident Alexander J.B. Zehnder vor mehr als 400 Gästen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Gerade dieser Mut des damals jungen Bundesstaates habe vor 150 Jahren zur Gründung der ETH geführt.

Es genüge aber nicht, Bestehendes zu optimieren. Vor allem mentale Grenzen gelte es zu überwinden: Nötig seien ein kritischer, innovativer und unternehmerischer Geist, bahnbrechende Ideen und das Engagement für Aussergewöhnliches, sagte Zehnder.

Bevölkerung soll profitieren

Forschung dürfe nicht zum Selbstzweck betrieben werden. Eine enge Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und dem öffentlichen Sektor sei wichtig. Die Öffentlichkeit investiere jedes Jahr über 2 Mrd. Franken in die ETH und die Forschungsanstalten. Diese Mittel gelte es weise einzusetzen, so dass die Volkswirtschaft etwas davon habe.

Im übrigen habe die Bevölkerung ein Recht darauf, nicht nur indirekt via Wirtschaft, sondern direkt von der ETH zu profitieren, sagte Zehnder. Etwa von ihren Dienstleistungen in Sachen Sicherheit oder Schutz vor Naturgewalten. Deren Wichtigkeit sei gerade im ablaufenden Jahr deutlich geworden.

Grundstein für Information Science Lab

Zu Beginn des ETH-Tags war in Zürich-Höngg der Grundstein für das Information Science Lab gelegt worden. Das Labor ist das erste Gebäude der künftigen “Science City”.

Im Rahmen des ETH-Tags wurden 50 Medaillen für hervorragende Diplomarbeiten vergeben. Mit Ehrendoktor-Titeln geehrt wurden schliesslich Donald Knuth für sein Lebenswerks auf dem Gebiet der Computer-Programmierung, Barbara H. Liskov für ihre grundlegenden Arbeiten auf dem selben Gebiet, sowie der Mikrobiologe August Böck.

Der diesjährige ETH-Tag am Samstag in Zürich stand unter dem Motto “Welcome Tomorrow”. Mit diesem Tag fanden die offiziellen Veranstaltungen des Jubiläumsjahrs ihren Abschluss.

Auch die Amtszeit von ETH-Präsident Olaf Kübler geht nach acht Jahren zu Ende. Am 1. Dezember tritt Ernst Hafen seine Nachfolge an.

swissinfo und Agenturen

Die ETH Zürich wurde 1855 als eidgenössische polytechnische Schule gegründet.

Die ETH ist Studien-, Forschungs- und Arbeitsplatz von 20’000 Menschen aus 80 Nationen.

Die École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) ist die Schwesterhochschule der ETH.

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