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Novartis besser als erwartet

Der Gewinn des Pharmakonzerns ist im zweiten Quartal 2002 um 8% auf 2,060 Mrd. Franken gesunken, fiel damit aber besser aus als von Analysten prognostiziert.

Novartis berichtete am Montag über ein solides Wachstum der wichtigsten Division Pharma und einen überraschenden Anstieg der operativen Gewinnmarge in diesem Bereich.

Dies und die Ankündigung, das Reizdarm-Medikament Zelmac/Zelnorm könnte früher als erwartet im wichtigen US-Markt lanciert werden, verhalfen den Novartis-Aktien an der schwachen Börse zu markanten Kursgewinnen.

Analysten zeigten sich in ersten Kommentaren beeindruckt, man hatte mit einem Gewinnrückgang von etwa 15% gerechnet. Der Konzern bekräftigte zudem die Ertragsprognosen für das laufende Jahr.

Gute Neuigkeiten

“Wir haben damit drei positive Überraschungen in den Ergebnissen der Pharmadivision. Und weil das bei weitem die Wichtigste ist, sind es offensichtlich gute Neuigkeiten,” sagte Birgit Kulhoff, Analystin bei Lombard Odier Darrier Hensch.

Novartis überzeuge weiter, hiess es bei Patrick Bürgermeister von der Zürcher Kantonalbank (ZKB), und Denise Anderson von der Bank Julius Bär nannte das Resultat beeindruckend.

Novartis: auf Kurs

Novartis sieht sich laut Finanzchef Raymund Breu auf Kurs zu dem in der Pharmadivision angestrebten durchschnittlichen zweistelligen Jahres-Umsatzwachstum über die nächsten 5 Jahre.

“Für Novartis ist das erreichbar, denke ich. Unsere Pläne indizieren, dass wir für eine Periode von 5 Jahren ein zweistelliges Wachstum (im Bereich Pharma) erreichen können, natürlich zu konstanten Wechselkursen, weil niemand die Währungen über 5 Jahre prognostizieren kann”, sagte Breu zu Reuters.

Im zweiten Quartal erhöhte sich der Pharmaumsatz um 5% in Schweizer Franken und 14% in lokalen Währungen. Konzernweit steigerte Novartis den Umsatz in der Berichtsperiode um 3%, resp. 12% und blieb damit etwas unter den Analysten-Schätzungen.

Reingewinn – Finanzmarkt-Schwächen

Der Reingewinn litt Novartis zufolge unter der schwierigen Situation den Finanzmärkten. Das Netto-Finanzergebnis fiel im zweiten Quartal um 59%.

Das operative Ergebnis (EBIT) hingegen steigerte Novartis im zweiten Quartal um 10%. Die operative Marge verbesserte sich trotz des negativen Einflusses des schwachen Dollar – Novartis erzielt über 40% des Umsatzes in den USA – und mehr Personal auf 24,8% von 24,1% im zweiten Quartal 2001. Analysten hatten mit einem gegenüber dem Vorjahrsquartal stabilen EBIT gerechnet.

In den USA personell zulegen

Finanzchef Breu sagte weiter, dass Novartis seine bereits auf 5900 Mitarbeiter aufgestockte Vertriebsmannschaft in den USA im Zuge des in diesem Jahr vorbereiteten Marktstarts von Zelmac um etwa 500 Personen verstärken wolle.

Novartis befindet sich den Angaben zufolge mit der US-Gesundheitsbehörde FDA in fortgeschrittenen Verhandlungen über die Kennzeichnung des Reizdarm-Medikaments. Die FDA hatte Zelmac im Juni 2001 die Zulassung vorerst verweigert.

Novartis rechnet den Angaben zufolge im Gesamtjahr mit einem Umsatzwachstum der Pharmadivision von rund 10% in lokalen Währungen und einem höheren operativen und Netto-Ergebnis. Das Unternehmen bekräftigte damit seine bisherigen Prognosen.

swissinfo und Agenturen

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