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SGS erfreut sich bester Gesundheit

Die SGS erreichte 2006 einen Rekordgewinn - doch die Dividende soll sinken. Keystone

Der Warenprüfkonzern SGS konnte im vergangenen Jahr den Reingewinn um 19,4% auf 443 Mio. und den Umsatz um 15,5% auf 3,8 Mrd. Franken erhöhen.

Ganz allgemein verzeichnete die Schweizer Wirtschaft 2006 sehr gute Resultate. Und auch dieses Jahr dürfte der Aufwind für fast alle Branchen anhalten.

Die in Genf ansässige Société Générale de Surveillance (SGS) die weltgrösste Firma für Warenprüfungen und Inspektionen, veröffentlicht dieses Jahr als erster Titel des Swiss Market Indexes (SMI) ihre Geschäftszahlen.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBITDA (das heisst vor Steuern, Abschreibungen etc.) erhöhte sich um 21% auf 777 Mio. Franken.

Gut in allen Sparten und Regionen

Das Umsatzwachstum sei in einem generell guten Handelsumfeld erreicht worden, und zwar in allen Geschäftssparten und geographischen Regionen. Das organische Wachstum bei konstanten Währungen lag bei 10,3%.

Ein überdurchschnittliches organisches Wachstum von über 13% hätten die Gruppenbereiche Consumer Testing, Minerals, Systems & Services Certification, Oil, Gas & Chemicals sowie Industrial Services aufgewiesen.

Öl, Gas und Chemie überdurchschnittlich

Der grösste SGS-Geschäftsbereich “Öl, Gas und Chemie” legte mit einem Plus von 22% überdurchschnittlich zu. Wachstumstreiber für die Erdöl- und Chemieindustrie war 2006 vor allem die steigende Nachfrage in China und Indien.

Über dem Durchschnitt lag auch das Wachstum (21%) des SGS-Bereichs “Mineral Services”, der von den guten Marktbedingungen für Erze und Metalle profitieren konnte.

Umwelt unterdurchschnittlich

Die Dienstleistungen für die Landwirtschaft, aber auch generell das Geschäft in den westlichen Ländern blieben im Wachstum hinter dem der Boombranchen und -regionen zurück.

So kam der Geschäftsbereich “Umweltdienste” auf ein unterdurchschnittliches Wachstum, ebenso wie die Dienstleistungen für Versicherungen.

Träge Binnen-, kompetitive Exportwirtschaft

Ganz allgemein war das Geschäftsjahr 2006 für die meisten Branchen der Schweizer Wirtschaft eines der besten der letzten Jahrzehnte, wie eine breit angelegte Umfrage der Grossbank UBS bei mehr als 4200 Unternehmen aus 27 Haupt- und 95 Subbranchen ergab.

2007 gehe es etwas verhaltener aufwärts. Die Entwicklung sei zweigeteilt: Träge Binnen-, kompetitive Exportwirtschaft.

Der Finanzsektor sowie die Elektro-, Chemie- und Uhrenindustrie erwarten in diesem Jahr die stärksten Impulse. Das vergangene Geschäftsjahr erwies sich gemäss der UBS-Umfrage als eines der besten der letzten Jahrzehnte.

Auch Credit Suisse schreibt in ihrem Branchenhandbuch 2007, eine derart kräftige Konjunkturdynamik habe es seit Anfang der 70er-Jahre nicht mehr gegeben.

Wachstumstreiber bleiben dieselben

Diese Dynamik setzt sich gemäss CS fort. Die CS-Ökonomen gehen von einem BIP-Wachstum von 2,2 und einer Arbeitslosenquote von 2,9% aus. Die Zweiteilung in träge Binnen- und dynamische Exportwirtschaft setzt sich gemäss CS fort.

Mittelfristig weisen chemisch-pharmazeutische Industrie und Präzisioninstrumentebranche – besonders Uhren und Medizinaltechnik – die beste Chancen-Risiken-Bewertung aus. Alterung und weltweiter Luxustrend geben den Ausschlag.

swissinfo und Agenturen

SGS ist das weltgrösste Unternehmen für Warenprüfungen und Inspektionen. Der Konzern beschäftigt 46’000 Mitarbeitende.

SGS verfügt über ein weltweites Netz von tausend Büros und Labors in mehr als 130 Ländern.

Das Unternehmen war 1878 in Rouen gegründet worden, um den Weizentransport zu überwachen.

1919 trug sich die Firma unter der Bezeichnung “Société Générale de Surveillance” in Genf ein.

Seit 1985 ist der SMI-Titel an der Schweizer Börse (SWX) kotiert.

2006 hat die SGS einen Gewinn von 443 Mio. Franken erwirtschaftet – das entspricht einem Wachstum von 19,4% gegenüber dem Vorjahr.
Der Umsatz belief sich auf 3,8 Mrd. Franken, 15,5% mehr als im Vorjahr.

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