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UBS-Quartalsreingewinn überrascht positiv

Die UBS warnt vor übertriebenem Optimismus. Keystone

Die Grossbank UBS ist auch im Startquartal 2003 auf Kurs geblieben. Der ausgewiesene Gewinn von 1,214 Mrd. Franken lag jedoch 11% unter der Vorjahresperiode.

Die Markterwartungen wurden aber klar übertroffen. Konzernchef Peter Wuffli sieht Anzeichen für eine Trendwende.

“UBS hat wieder einmal die Erwartungen klar übertroffen”, sagte ein Händler. “Gewinn über Erwartungen, Aussichten günstig; was will man mehr?” Das Minus von 11% gegenüber dem ersten Quartal 2002 sei zu einem grossen Teil den Währungseinflüssen zuzuschreiben.

Der Druck auf die gesamte Finanzindustrie lasse langsam nach, sagte Konzernchef Peter Wuffli. Die UBS gehe davon aus, “dass die schlimmsten Ertragseinbrüche möglicherweise hinter uns liegen”. Gleichzeitig warnte Wuffli aber vor übertriebenem Optimismus: Wann die Gewinne wieder nachhaltig höher ausfielen, lasse sich derzeit noch nicht voraussagen.

“Hervorragendes” Kostenmanagement

Das UBS-Kostenmanagement sei hervorragend gewesen, lobt Analyst Christoph Ritschard von der Zürcher Kantonalbank (ZKB). Ohne Restrukturierungen sei der Aufwand gegenüber dem Vorjahresquartal um 20% gesunken und habe das tiefste Niveau seit der Fusion mit PaineWebber erreicht.

Das Verhältnis von Kosten zu Aufwand sei von 77,9 auf 75,3% gesunken, den niedrigsten Stand seit Mitte 2001. Der Neugeldzufluss in der Vermögensverwaltung von reichen Kunden (Private Banking und PaineWebber) sei mit 11,1 Mrd. Franken erneut sehr stark gewesen, äusserte sich Sarasin-Analyst Thomas Kalbermatten.

Sorgenkind macht Fortschritte

Für einen Fleck im Reinheft sorgte nach Ansicht der Analysten allerdings der Geschäftsertrag (-19%), der leicht unter den Erwartungen der Analysten ausfiel. Auch das Investment Banking hat Pictet-Analyst Peter Thorne enttäuscht.

Dagegen habe sich das Sorgenkind UBS Capital ermutigend entwickelt. Der Verlust des Private Equity-Armes sei mit 90 Mio. Franken immerhin nicht mehr so gross wie vor einem Jahr (-462 Mio. Franken), so Thorne.

Der grösste Schweizer Finanzkonzern baute innert Jahresfrist 666 Stellen ab und beschäftigt weltweit noch 68’395 Mitarbeiter. Die Boni wurden gekürzt, der Personalaufwand sank um 21%.

swissinfo und Agenturen

Quartalszahlen:
Gewinn:1,214 Mrd. (-11%)
Geschäftsertrag (-19%)

Die UBS ist der grösste Schweizer Finanzkonzern und beschäftigt weltweit 68’395 Mitarbeiter.

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