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Forschung: Verhandlungen mit EU bald abgeschlossen

Pascal Couchepin ist überzeugt: Die Verhandlungen werden rasch über die Bühne gehen. Keystone

Die Verhandlungen für die Erneuerung des Abkommens über wissenschaftliche und technologische Zusammenarbeit zwischen der Schweiz und der EU sollen bis zum Sommer abgeschlossen sein.

Dies erklärte Innenminister Pascal Couchepin an der Nationalen Informationswoche zur Lancierung des 7. Forschungsrahmen-Programms der EU in Bern.

Die Diskussionen, die soeben begonnen hätten, sollten ohne Probleme verlaufen, erklärte Couchepin im Zentrum Paul Klee in Bern.

“Ich bin überzeugt, dass sie bald abgeschlossen sind. Die Schweiz ist zu gut, um bei der europäischen Forschung nicht dabei zu sein, und zu klein, um allein zu arbeiten.”

Die Schweiz wird dem 7. Programm (FP7), das die Periode von 2007 bis 2013 umfasst, 2,5 Mrd. Franken beisteuern. Das Parlament hat dafür im Dezember grünes Licht gegeben.

Wichtiger Partner

Die Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU haben Anfang 2007 begonnen. “Die Schweiz ist ein wichtiger Partner der EU im Bereich der Forschung”, betonte Zoran Stancic, der die Europäische Kommission repräsentiert.

“Mit FP7 haben wir die Möglichkeit, auf den gemachten Erfahrungen aufzubauen und die Bedingungen für die zukünftige Forschung zu verbessern”, sagte er.

“Die Gründe, dabei mitzumachen, sind nicht rein finanzieller Art, der Gewinn geht über das finanzielle hinaus: Es geht um die Schaffung eines internationalen Netzwerks und die Möglichkeit, Wissen dank der Mobilität der Forschenden zu verbreiten.”

Zugang für Forschende

Die christlichdemokratische Nationalrätin Kathy Riklin unterstrich den Nutzen des Programms für Forschende und Schweizer Unternehmen. “Dank der integralen Beteiligung der Schweiz seit dem Jahr 2000 müssen und können sich Wissenschaft und Wirtschaft mit den besten Kräften in EU-Gremien engagieren und messen”, sagte sie.

Schweizer Wissenschafter könnten zudem als Koordinatoren Projekte sowohl einbringen als auch leiten und hätten Zugang zu den Ergebnissen anderer Projekte der Forschungsrahmen-Programme, sagte die Präsidentin der Kommission Wissenschaft, Bildung und Kultur weiter.

Wichtige Finanzierungsquelle

Über 70 Prozent der Schweizer Forscher hätten ihr Projekt ohne die Finanzierung des Forschungsrahmen-Programms nicht finanzieren können, sagte Staatssekretär Charles Kleiber zur Bilanz der Schweizer Teilnahme am 5. und 6. Forschungsrahmen-Programm.

Die Schweiz investiert 2,9% ihres Bruttoinlandprodukts (BIP) in die Forschung, wovon zwei Drittel aus dem privaten Sektor stammen.

Bildungsminister Couchepin versicherte den Forschern, sie hätten die Unterstützung der Politiker, und lud sie ein, “noch besser zu sein”.

swissinfo und Agenturen

Das FP7 (2007 – 2013) verfügt über ein Budget von fast 54 Mrd. Euro (86 Mrd. Franken).
Die Beitragszahlungen der Länder basieren auf den Anteilen ihrer Bruttoinlandprodukte.
Die Quote der Schweiz beträgt 2,36 Mrd. Franken. Dazu kommen weitere 200 Mio., um die dazu gehörenden inländischen Forschungsprogramme mitzutragen.
Ein Bericht über die Teilnahme der Schweiz am FP6 kam zum Schluss, dass ein “return on investments” von 100% erreicht worden war.

Mit dem Rahmenprogramm für Forschung und technologische Entwicklung (FP) entspricht die EU dem Bedürfnis der Unionspolitik im wissenschaftlichen Bereich. Es ist das wichtigste europäische Instrument, Forschung zu unterstützen.

Das FP7, das sich an Forscher, Hochschulen, Forschungszentren und Unternehmen wendet, unterstützt erstmals auch Grundlagen-Forschung (etwa 15% des Budgets vorgesehen).

60% des Budgets sind vorgesehen für Kooperationen im Bereich Forschung und Entwicklung. Der Rest wird verwendet für Stipendien, um die Mobilität der Forscher zu gewährleisten, und für Beiträge an die Infrastrukturen.

Schweizer Forscher haben in den 80er-Jahren begonnen, mit bestimmten Forschungs-Programmen der EU zusammen zu arbeiten. Erst ab 2004 wurden sie europäischen Kollegen gleichgestellt, und können beispielsweise ein Projekt koordinieren.

Ermöglicht wurde dies dank dem Forschungs-Vertrag zwischen der Schweiz und der EU, der mit dem FP6 (2003–2006) in Kraft trat.

Um beim FP7 (2007–2013) mitzumachen musste dieser erneuert werden. In seiner ersten Version war er Teil der bilateralen Verträge I.

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