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Gemüsebauern befürchten Ernte-Einbussen

Die Felder sind vielerorts überschwemmt. Keystone

Wegen dem Rekordregen im März fürchten die Schweizer Gemüsebauern, dass bis zu ein Viertel ihrer Jahresernte ins Wasser fällt. Die Hochwasser-Situation blieb am Montag auf hohem Niveau stabil.

Insbesondere in den Kantonen Bern, Waadt und Aargau sind viele Gemüsefelder überschwemmt. In den durchnässten Böden seien Ernte und Aussaat verunmöglicht worden, sagte Thomas Wieland vom Verband schweizerischer Gemüseproduzenten am Montag (26.03.). Der Salat habe noch immer nicht angepflanzt werden können.

Im Normalfall wäre dies vor drei Wochen geschehen. In den am meisten betroffenen Gebieten sind laut Wieland Einnahmen aus zwei bis drei Monaten verloren. Manche Betriebe rechnen sogar mit einem Verlust von einem Viertel der jährlichen Ernte.

Die Versorgung des Schweizer Marktes ist damit gefährdet. Die Gemüse-Importe mussten um rund ein Drittel erhöht werden. Salate, Spinat, Karotten, Kohl und Kartoffeln kommen zur Zeit grösstenteils aus dem Ausland.

Warten auf Schönwetterperiode

In den Kantonen Bern und Zürich ist die Hochwasser-Situation am Montag auf hohem Niveau stabil geblieben. Der Pegel des Thunersees sank bis auf 557.85 m unter die Spitze vom Sonntag (557.88 m). Bis zur Hochwassergrenze bleibt eine Reserve von rund 45 Zentimetern.

Der Bielersee blieb am Montag auf einem Stand von 429.92 m ungefähr stabil. Die Hochwassergrenze liegt bei 430.25 m. Das Wehr in Port bei Biel ist seit Samstag mit einem Unterbruch in der Nacht auf Sonntag voll geöffnet. Der Neuenburgersee ist seit Freitag auf 430.03 m stabil.

Um die Pegelstände der Jurarandseen wirksam abzusenken, brauchte es eine Schönwetterperiode von bis zu zwei Wochen, wie Jean-Claude Bader vom Wasser- und Energiewirtschaftsamt des Kantons Bern sagte. Eine Absenkung des Bielersees ist Bedingung für eine Entspannung am Neuenburgersee.

Eine anhaltende Schönwetterperiode ist vorläufig jedoch nicht in Sicht: Bereits ab Mittwoch und vor allem am Donnerstag sind weitere Niederschläge zu erwarten, wie Christophe Voisard von MeteoSchweiz sagte. Für das Wochenende wird dagegen mit einer Wetterbesserung gerechnet.

Im Kanton Zürich bleibt die Hochwassergefahr am Greifensee hoch. Nach den Niederschlägen in der Nacht zum Sonntag stieg der Pegel bis Sonntagnachmittag um 8 Zentimeter auf 435,85 Meter. Auf diesem Stand bleib der Seespiegel am Montag stabil. Hochwasseralarm wird ausgelöst, wenn das Wasser einen Pegel von 436 Metern steigt.

swissinfo und Agenturen

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