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Globalisierungs-Index: Schweiz in den Top 10

Die Globalisierung ist in der Schweiz eine spürbare Realität. (Image Point) ImagePoint

Die Schweiz ist eines der stärksten Länder beim globalen Informations-, Ideen-, Kapital-, Menschen und Waren-Fluss, wie eine Studie belegt.

Der Globalisierungs-Index stellt die Schweiz auf den 9. Platz. Er errechnet sich aus 23 wirtschaftlichen, sozialen und politischen Variablen, die zwischen 1970 und 2003 in 123 Ländern verglichen wurden.

Das Institut für Konjunkturforschung der ETH Zürich (KOF) bezeichnet den am Freitag vorgestellten Index als die kompletteste Vergleichsstudie ihrer Art.

Die Schweiz bekommt eine hohe Bewertung für globale ökonomische Leistung und im Bereich der Verbreitung von Informationstechnologie.

Das Land fällt aber auf den 33. Platz, wenn es sich um globale politische Integration handelt. Dieser Wert ermittelte sich aus dem Vergleich der Anzahl Botschaften, der Mitgliedschaftten in zwischenstaatlichen Organisationen wie zum Beispiel der Weltbank und dem Miteinbezug in Missionen des UNO-Weltsicherheitsrats.

Der Autor des Globalisierungs-Indexes, Professor Axel Dreher, glaubt, dass die relative Stärke des Globalisierungsgrades der Schweiz sich positiv auf die Wirtschaft auswirkt.

“Globalisierung hat keinen negativen Auswirkungen auf Steuern und Sozialausgaben, wie es in gewissen Kreisen heisst. Sie fördert das Wirtschaftswachstum”, sagt er gegenüber swissinfo.

Anhaltendes Wachstum

Die KOF veröffentlichte auch ihre vierteljährliche Übersicht über die wirtschaftliche Gesundheit der Schweiz. Sie sagt in den folgenden drei bis sechs Monaten anhaltendes Wachstum in allen Sektoren voraus, was die Tendenz des letzten Quartals 2005 reflektiert.

7800 Fragebögen schickte die KOF an Firmen aus den Bereichen Industrie, Baugewerbe, Dienstleistung und Finanzen. Die Rücklaufquote betrug 56%.

“Die Wirtschaft hat sich besser als erwartet entwickelt”, erklärt Professor Richard Etter gegenüber swissinfo. “Wir erwarten in den nächsten sechs Monaten eine verstärkte Geschäftstätigkeit in mindestens derselben Höhe wie in der zweiten Hälfte des Jahres 2005.”

Die monetäre Versorgung sei ausreichend, es gebe weder Preis-, Lohndruck noch andere Engpässe. “Und wir machen auch keine Überhitzungssignale aus”, so Etter.

Vertrauen

Die KOF-Prognose kommt einen Tag nach den Erklärungen des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco), das viele Experten mit der Aussage überraschte, das Konsumentenvertrauen boome und bewege sich auf demselben Niveau wie vor viereinhalb Jahren.

Die vierteljährliche Übersicht des seco befand, dass die Schweizer Konsumenten mehr Vertrauen in die Sicherheit der Arbeitsplätze setzen als im Oktober 2005. Weiter werde der wirtschaftliche Aufwärtstrend optimistisch betrachtet und das Bedürfnis, Geld an der Börse zu investieren, sei angestiegen.

Dies zeigt sich auch im Swiss Market Index, den Schweizer Blue Chips, der einen fünfjährigen Höchststand erreicht hat.

Im Januar stieg die Arbeitslosenrate in er Schweiz auf 3,9% im Vergleich zu 3,8% im Dezember 2005. Die Jahresrate beträgt unverändert 3,6%.

swissinfo, Matthew Allen, Zürich
(Übertragung aus dem Englischen: Etienne Strebel)

Der KOF-Globalisierungs-Monitor, der den Globalisierungsgrad von 123 Ländern vergleicht, platziert die Schweiz auf Rang 9.

Die USA führen die Liste an.

Japan ist auf dem 15. Platz, Deutschland auf dem 20. und China auf dem 44.

Österreich und Frankreich (Plätze 6 und 7) sind vor der Schweiz.

Den 9. Platz besetzt die Schweiz bei der Verbreitung von Ideen, Informationen und Menschen.

Gemessen am globalen Warenfluss, Kapital und Dienstleistungen befindet sich die Schweiz auf dem 7. Rang.

Die Eidgenossenschaft fällt hingegen bei der globalen politischen Integration auf den 33. Platz zurück.

Für 2006 prognostiziertes Wachstum:

Seco: 1,8%
Schweizerische Nationalbank: 2%
Credit Suisse Group: 1,7%
KOF:1,5%
Basel Economics: 1,8%
OECD: 1,75%

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