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Grösste Schweizer Stadt bleibt rot-grün

Wie die andern grossen Städte der Schweiz: Zürich hat eine rot-grüne Regierung. picswiss.ch

Die Schweizerische Volkspartei (SVP) verliert die Wahlen in Zürich. Gewinner sind die Christlich-Demokraten (CVP) und die kleinen Parteien.

Die CVP ist nach acht Jahren wieder in der Stadtregierung. Auch bei den Wahlen in die Exekutive erreichte Rot-Grün eine Mehrheit.

Bei den Wahlen in die Zürcher Stadtregierung hat die CVP mit Gerold Lauber den umstrittenen neunten Sitz gewonnen. Verliererin ist die rechtskonservative SVP: Ihr Kandidat Roger Liebi schaffte den Sprung in die Regierung nicht. In der Legislative verlor die SVP sieben Sitze.

Die CVP schaffte nach achtjähriger Abwesenheit den Schritt zurück in die Stadtregierung. Ihr Kandidat Gerold Lauber kam auf 36’760 Stimmen. Sein härtester Kontrahent Roger Liebi von der SVP konnte nur gerade 16’871 Stimmen auf sich vereinigen. Lauber ersetzt die parteilose Monika Weber, die nicht mehr angetreten war.

Ledergerber bestätigt

Die acht bisherigen Mitglieder der Stadtregierung wurden komfortabel wieder gewählt. Der Sozialdemokrat Robert Neukomm, die Grüne Monika Stocker und der sozialdemokratische Stadtpräsident Elmar Ledergerber schnitten am besten ab.

Im Rennen ums Stadtpräsidium wurde Elmar Ledergerber mit 37’502 Stimmen klar bestätigt. Roger Liebi kam auf lediglich 12’292 Stimmen. Ledergerber ist seit 2002 Zürcher Stadtpräsident.

Damit setzt sich die Zürcher Stadtregierung fast unverändert zusammen: Von den neun Sitzen hält die SP vier, einschliesslich des Stadtpräsidiums, und die Freisinnig Demokratische Partei deren drei. Je einen Sitz halten Grüne und CVP.

Neues Wahlsystem begünstigt kleine Parteien

Erstmals wurde die Legislative nach dem vom deutschen Mathematikprofessor Friedrich Pukelsheim entwickelten Wahlsystem gewählt, das die frühere Benachteiligung kleiner Parteien in kleinen Wahlkreisen beseitigt. Deshalb fielen die Resultate der Wahlen in Zürcher Stadtparlament deutlich anders aus als vor vier Jahren.

Erwartungsgemäss mussten die drei grossen Parteien Verluste hinnehmen: Die SP erreichte 44 Sitze (-5), die SVP 24 (-7) und die FDP 19 Sitze (-1).

Zu den Gewinnern gehören die mittelgrossen und einige kleine Parteien. Trotz der Verluste der SP hat in den nächsten vier Jahren wieder eine hauchdünne links-grüne Mehrheit die Mehrheit im Parlament. SP, Grüne und Alternative Liste bringen es zusammen auf 63 von 125 Stimmen.

Die Stimmbeteiligung betrug 33%, was einem neuen Negativrekord entspricht. Vor vier Jahren hatte sie noch 48% betragen.

swissinfo und Agenturen

Mit 370’000 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Zürich die grösste Stadt der Schweiz.

Die rot-grüne Mehrheit der Stadtzürcher Exekutive besteht seit 1990.

Die fünf grössten Schweizer Städte (Zürich, Genf, Basel, Lausanne, Bern) werden allesamt von einer rot-grünen Mehrheit regiert.

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