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Grossbanken gemeinsam gegen Geldwäscherei

Neue Richtlinien sollen Geldwäscherei eindämmen. Keystone

Ein Dutzend der weltgrössten Banken, darunter die UBS und die Credit Suisse Group, wollen weltweite Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäscherei vereinbaren. Die Schweiz spielt dabei eine Vorreiterrolle.

Dies schreibt die “Financial Times” in ihrer Ausgabe vom Montag (23.10.).
Die Richtlinien sollen nächste Woche in Zürich, New York und Hong Kong vorgestellt werden, wie Sprecher der UBS und der Credit Suisse Group am Montag auf Anfrage bestätigten.

Die Annahme der Richtlinien erfolge aufgrund der wachsenden Erkenntnis, dass die bestehenden Instrumente zur Bekämpfung der Geldwäscherei nicht nur in den wenig regulierten Off-Shore Finanzplätzen, sondern auch in den etablierten Finanzzentren unwirksam seien, heisst es im Bericht der “Financial Times” weiter.

Basler Professor mitbeteiligt

Die Richtlinien sind von den Banken zusammen mit der Anti- Korruptionsorganisation Transparency International und dem Basler Strafrechtsprofessor Mark Pieth ausgearbeitet worden. Pieth ist auch Präsident einer OECD-Kommission gegen Korruption.

Die Banken wollen mit den Richtlinien sicherstellen, dass global die notwendige Sorgfalt im Kampf gegen die Geldwäscherei beachtet werde, heisst es in der Einladung für eine Pressekonferenz vom kommenden Montag (30.10.) in Zürich.

Die Richtlinien werden “Wolfsberg-Prinzipien” genannt, da sie im gleichnamigen UBS-Ausbildungszentrum verabschiedet wurden. Sie gelten vor allem für den Bereich der Vermögensverwaltung, wo Banken grössere Geld- und Vermögenswerte für reiche Privat-Kunden betreuen.

Geldwäsche wird zum Image-Problem

Gemäss Schweizer Radio DRS haben sich die Banken in dem dreiseitigen Dokument auf elf Prinzipien im Kampf gegen die Geldwäscherei geeinigt. Dazu gehöre der Grundsatz, dass jede Bank jeden neuen Kunden zuerst genau identifizieren müsse. Weiter müssen alle Kunden-Daten regelmässig überprüft und aufdatiert werden.

Für die im Private-Banking tätigen Grossbanken bedeute die Geldwäscherei zunehmend ein Image-Problem, sagte Urs Fischer vom Bereich “Forensic Services” der Pricewaterhouse Coopers Schweiz. Mit der Selbstregulierung werde von den Banken Druck gemacht, um die Gesetzgebung international zu verschärfen, sagte Fischer.

Schweizer Grossbanken stehen gut da

Die Schweizer Grossbanken stünden bei ihren internen Regelungen schon jetzt gut da, betonte der Experte. Auch in Sachen Gesetzgebung sei die Schweiz international an der Spitze. Gemäss Radio DRS ist der Anti-Geldwäscherei-Standard der UBS praktisch eins zu eins in die Wolfsberger Prinzipien geflossen.

swissinfo und Agenturen

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