Handys im Test: starke Strahlung, schwacher Empfang
Der Kassensturz von Schweizer Fernsehen DRS hat erstmals neun der meistverkauften Mobiltelefone nach der allerneuesten Methode testen lassen. Ergebnis: einige Handys strahlen stärker als bisher angenommen.
Der weltweit führende Handy-Experte Niels Kuster hat für die Fernseh-Sendung Kassensturz neun Mobiltelefone getestet. Seine Mess-Ergebnisse zeigen, dass einige Handys stärker strahlen als frühere Untersuchungen festgestellt haben.
Strahlende Handys
Der Verkaufsrenner von Nokia zum Beispiel, das Modell 8210, bestrahlt die Benutzerinnen und Benutzer rund doppelt so stark wie bisher angenommen. Hohe Strahlenwerte weisen auch das Ericsson T28s und das Siemens C35i auf. Das beste Mobiltelefon im Strahlentest war das Motorola V2288. Es strahlt nur halb so stark wie das Siemens-Handy.
Zwar unter dem Grenzwert, aber….
Alle getesteten Geräte liegen zwar unter dem Grenzwert. Die Strahlenwerte sind laut Experte Kuster jedoch noch immer viel zu hoch. Von den enormen Unterschieden erfuhren die Millionen von Handy-Käufern im Laden bisher nichts. Das soll sich nun ändern: Noch in diesem Jahr wollen die Hersteller bei jedem Gerät die Strahlenwerte angeben.
Unterschiedliche Empfangsqualität
Kassensturz liess zudem die Empfangsqualität der Geräte messen. Auch da zeigen sich grosse Unterschiede: Jedes dritte Mobiltelefon wies eine schwache Sende- und Empfangsleistung auf.
Auswirkungen auf Gesundheit?
Handy-Strahlen beeinflussen die Gehirnströme und stehen im Verdacht, Hirnkrebs zu erzeugen. Ob die Strahlen der Gesundheit aber wirklich schaden, ist nicht bewiesen, kann aber auch nicht ausgeschlossen werden.
Niels Kuster ist ein Pionier im Bereich der Messung von Handystrahlen und hat die internationalen Messstandards zusammen mit der Industrie erarbeitet.
swissinfo
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