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Herausforderung für Unternehmer: Soziale Verantwortung

Gespannte Aufmerksamkeit bei der Diskussion um eine neue Unternehmenskultur. Keystone

Der wachsende Druck der Globalisierungsgegner zwingt Unternehmen dazu, ihre Rolle in der Gesellschaft zu überdenken. Von Firmen wie ABB oder Swisscom ist jetzt soziale Verantwortung gefordert.

Gute Produkte und guter Service genügen nicht mehr, um erfolgreich zu sein und Konsumenten zufrieden zu stellen. Von den Firmen, vor allem privaten, wird zunehmend soziale Verantwortung und Umweltbewusstsein verlangt. Insbesondere die Wissens- und Informationskluft, die durch die schlechte Verbreitung und rasante Entwicklung der Informationstechnologien von Tag zu Tag grösser wird, muss geschlossen werden, wurde am Montag (29.01.) an einer Veranstaltung des Weltwirtschaftsforums argumentiert.

Export von Wissen und Material

Das Gespräch in Davos, an dem unter anderem ABB-Chef Jörgen Centerman teilgenommen hat, wurde von Carleton S. Fiorina, Vorsitzende von Hewlett-Packard und momentane Vorzeigefrau der amerikanischen Business-Szene, moderiert. Unter ihrer Leitung versucht Hewlett-Packard die Drittweltländer ins Informationszeitalter zu integrieren, indem das Unternehmen für eine Milliarde Dollar Technologie und Wissen in diese Länder exportiert.

Auch das in der Schweiz ansässige Unternehmen ABB engagiert sich, so Konzernchef Centerman, intensiv in Entwicklungsländern, liefert Material und unterstützt die Ausbildung. Centerman betonte in Davos, wie wichtig es sei, solche Massnahmen zu ergreifen und auch in die Tat umzusetzen.

“Entwicklungshilfe” in der Schweiz

Swisscom hingegen konzenteriert sich diesbezüglich auf die Schweiz, wie Konzernchef Jens Alder im Gespräch mit swissinfo erklärte. “Wir sind nicht in der Lage, unsere Experten ins Ausland zu schicken.” Zudem sei die Kluft zwischen jenen, die Zugang zu den neuen Technologien haben und jenen, die ihn nicht hätten, auch innerhalb der Schweiz ein grosses Problem, sagte Alder.

Das führende Telekommunikationsunternehmen der Schweiz hat aus diesem Grunde beschlossen, die Zahl der Lehrplätze zu erhöhen und unter dem Motto “Internet an der Schule” mehreren Schulen einen kostenlosen Internetzugang zu ermöglichen. Gesucht werden allerdings noch Partner, die die Hardware zur Verfügung stellen.

Eroberung neuer Märkte

Diese Neuorientierung vieler Unternehmen wird vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen begrüsst. Die Konzerne profitieren ebenfalls davon, da es letztlich um die Eroberung neuer Märkte geht.

Carole Gürtler, Davos

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