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Holcim: Strategiewechsel in Lateinamerika

Ein Jahr nach der Verstaatlichung der venezolanischen Tochter von Holcim zieht der Schweizer Zementkonzern Konsequenzen: Er verkauft Beteiligungen in Panama und der Karibik an seinen Joint-Venture-Partner Argos, wie der Konzern am Freitag mitteilte.

Zuvor hatte Venezuela angekündigt, Holcim und die französische Gruppe Lafarge mit einer ersten Tranche in der Höhe von insgesamt 378 Mio. Dollar für deren Verstaatlichungen zu entschädigen.

Die restlichen Zahlungen würden zinslos auf die nächsten vier Jahre verteilt, teilte die Regierung in einem Communiqué mit. Venezuela hatte mit den beiden Zementkonzernen vor einem Jahr einen Vertrag unterschrieben, der ihre Entschädigung festlegt.

Wegen der Verstaatlichung sei eine wirtschaftlich sinnvolle Versorgung von Mahlwerken und Terminal-Anlagen in der Region auf längere Sicht nicht mehr möglich, begründetet Holcim den Verkauf. Der Konzern belieferte die Werke in Panama, der Karibik, der Dominikanischen Republik und Haiti mit Klinker und Zement.

Im August 2008 hatte die venezolanische Regierung durch Enteignungen 90 Prozent der Zementindustrie im Land verstaatlicht. Venezuelas Präsident Hugo Chávez rechtfertigte dies damit, dass in seinem Land zu wenige Wohnhäuser gebaut würden.

swissinfo.ch und Agenturen

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