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Holcim mit Gewinnrückgang

Der weltweit grösste Zementkonzern hat 2001 weniger eingenommen. Keystone

Der Zementhersteller Holcim hat im vergangenen Jahr weniger verdient. Der Konzerngewinn nach Minderheitsanteilen ging um 8,4% auf 812 Mio. Franken zurück.

Der Gewinn liege erwartungsgemäss unter dem Rekordniveau des Vorjahres, teilte Holcim (vormals Holderbank) am Donnerstag in einem Communiqué mit. Gründe seien die schwächere Nachfrage nach Baustoffen, verschlechterte Währungsrelationen in einzelnen Schlüsselmärkten sowie Verzögerungen bei der Inbetriebnahme des neuen Werks Portland in den USA.

Das operative Ergebnis wurde zudem mit einmaligen Aufwendungen für Restrukturierungen in Höhe von 131 Mio. Franken belastet. Wie Holcim weiter bekannt gab, stieg der konsolidierte Nettoverkaufsertrag um 0,8% auf 13,66 Mrd. Franken. Der Betriebsgewinn ging um 2,8% auf 1,95 Mrd. Franken zurück.

Holcim ist zuversichtlich, im laufenden Jahr das erreichte finanzielle Niveau zu halten oder sogar zu übertreffen.

Konzernchef soll in Verwaltungsrat

Für die altershalber ausscheidenden Verwaltungsratsmitglider Anton Schrafl, Vizepräsident, und Angelo Pozzi, wird der Generalversammlung die Zuwahl von Geschäftsführer Markus Akermann und Peter Küpfer vorgeschlagen. Küpfer ist bereits Mitglied der Aufsichtsgremien von Swisscom, Unaxis und Bank Julius Bär.

Die Holcim (Schweiz) AG, bis Mai 2001 HCB “Holderbank” Cement und Beton, war 1992 aus mehreren zuvor eigenständig operierenden Schweizer Baustoffproduzenten entstanden.Holcim beschäftigt mehr als 47’000 Mitarbeiter und ist der weltweit führende Anbieter von Zement.

swissinfo und Agenturen

Keine Angst vor Asbest-Klagen

Keine Sorgen scheint sich Holcim möglicher Asbest-Klagen zu machen: Es seien keine Rückstellungen gemacht worden und auch keine vorgesehen, sagte der Chef der Holcim-Bereiche Zentral- und Osteuropa, Hansueli Hee, der auch die Eternit AG in Niederurnen kontrolliert. Die Eternit AG ist seit Ende 2001 im Visier der Turiner Staatsanwaltschaft.

Es geht um zwölf italienische Gastarbeiter, die in den 1950er und 1960er Jahren bei der Eternit AG gearbeitet hatten. Dabei waren sie Asbeststaub ausgesetzt, an dessen Folgen sie später starben. Der Turiner Staatsaanwalt Raffaele Guariniello will gegen die Holcim-Tochter ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung anstrengen und hat diesbezüglich Rechtshilfe von der Schweiz erhalten.

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