Der deutsche Islam-Prediger Pierre Vogel ist am Freitagnacht in Basel an der Einreise in die Schweiz gehindert worden. Er wollte am Samstag an einer Kundgebung in Bern teilnehmen. Das Bundesamt für Migration hatte ihn mit einem Einreiseverbot belegt.
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Einreisen wollte Vogel gegen 22.30 Uhr mit einem Gefolge in insgesamt drei Autos, wie Markus Zumbach vom Grenzwachtkorps I in Basel Medienberichte vom Samstag bestätigte. Da dem 31-Jährigen das Einreiseverbot noch nicht bekannt war, eröffneten es ihm die Beamten am Autobahn-Grenzübergang Basel-Weil am Rhein.
Vogel habe Einwände vorgebracht, erklärte Zumbach. Er habe sich aber kooperativ verhalten. Der Prediger habe die Eröffnung des Einreiseverbots unterschriftlich bestätigt und sei dann in einem der Autos nach Deutschland zurückgekehrt. Gegen das Verbot könne Vogel Rechtsmittel beim Bundesamt für Migration (BFm) ergreifen.
Sollte Vogel erneut einreisen wollen, würde er sich strafbar machen. In diesem Fall würde er den zuständigen kantonalen Behörden übergeben und verzeigt, erklärte Zumbach.
Vogel selbst liess in einer Internetbotschaft offen, ob er erneut versuchen wird, in die Schweiz einzureisen, um an der geplanten Kundgebung gegen das Minarett-Verbot vom Samstagnachmittag in Bern teilzunehmen.
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