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Klein aber fein

Wer Kirschen mag, kann sich freuen: die Qualität der diesjährigen Ernte gilt als exzellent. Keystone

Die Kirschenernte 2001 ist klein, dafür von ausgezeichneter Qualität: In der Nordwestschweiz steht nächste Woche der Ernte-Höhepunkt an. Der Kirschenanbau ist weiter im Umbruch, hin zu Niederstamm-Bäumen mit grösseren Früchten.

In der Nordwestschweiz, die jeweils etwa zwei Drittel der Schweizer Produktion liefert, werden in diesem Jahr rund 800 Tonnen Tafel- und 900 Tonnen Industrie-Kirschen erwartet. Das sind rund 73 respektive 83 % der Durchschnitts-Ernte der letzten zehn Jahre. Grund ist der feuchtkalte Frühling.

Die Qualität der Kirschen sei dafür ausgezeichnet, sagte Hansruedi Wirz, Präsident des Früchtezentrums Basel, am Mittwoch (04.07.) vor den Medien in Maisprach BL. Die derzeit heissen Tage und kühlen Nächte seien ideal für die Kirsche als heikelste aller Schweizer Früchte, erst recht wenn nur kurze Regenschauer die Bäume gössen.

Preise fallen

Zehn Wochen im Jahr dauert hierzulande die Kirschenzeit, davon stehen nun die drei ergiebigsten bevor. Nach einem Erntebeginn am 6. Juni in tiefen Lagen wie Riehen BS werden ab Montag insgesamt 30 bis 45 Tonnen pro Woche Nordwestschweizer Kirschen gepflückt. Im Laden kosten diese dann bei Aktionen keine fünf Franken mehr.

Seit einigen Jahren laufen die Bemühungen auf Hochtouren, die Ernte zeitlich zu verteilen und die Früchte in der heikelsten Phase just vor der Ernte vor dem Regen zu schützen. Dazu wird zunehmend umgestellt auf frühreife neue Sorten in Niederstamm-Plantagen, die mit Kunststoff-Dächern abgedeckt werden können.

Die Baselbieter Regierung sieht eine Chance für ihre Bauern und hat darum Anschub-Subventionen für neue solche Niederstamm-Anlagen beschlossen. Maximal werden pro Hektare 5’000 Franken für Bäume und 15′ 000 Franken für Plastikdächer geleistet, bis zu 20′ 000 Franken pro Hof.

Für die Bauern geht es um ungewohnt grosse Investitionen: Eine Hektare neue Kirschen-Plantage kostet rund 70′ 000 Franken. Das wollen nicht mehr alle aufwenden; kleinere werden mit Kirschen wohl aufhören. Kirschenanbau werde so “vom Breiten- zum Spitzensport”, charakterisierte Wirz diesen Wandel zur Spezialisierung.

swissinfo und Agenturen

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