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Knapp davongekommen

Hapimag-VR-Präsidentin Marisabel Spitz Kaspar. Keystone

Die Hapimag hat im schwierigen Geschäftsjahr 2001 den Verlust, bei gleichem Umsatz, auf 4,1 Mio. Franken begrenzen können.

Das negative Geschäftsergebnis des in der Schweiz grössten Anbieters von Ferienwohnrechten sei auf die trübe Wirtschaftslage und einmalige Kosten im Zusammenhang mit der Lancierung eines neuen Produktes zurückzuführen, sagte Hapimag-Verwaltungsrats-Präsidentin Marisabel Spitz Kaspar an der Bilanz-Medienkonferenz.

Noch im Geschäftsjahr 2000 hatte das Unternehmen mit Sitz in Baar ZG einen Gewinn von 11,2 Mio. Franken erwirtschaftet, 2001 ergab sich ein Verlust von über 4 Mio. Der Umsatz von 237 Mio. entspricht praktisch dem Vorjahreswert, was für das schwierige Tourismusjahr 2001 kein schlechtes Ergebnis ist. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel mit 649’000 Franken noch positiv aus. Auch die Belegung der Anlagen zu 90% gilt im Branchenvergleich als sehr hoch.

Sachanlagen von 1 Milliarde Franken

Das Urlaubskonzept von Hapimag, Ferienwohnrecht auf Basis von Wertpapieren in rund 55 unternehmenseigenen Ferienresidenzen, ist im gesamten deutschsprachigen Bereich seit Jahrzehnten populär.

Hapimag hatte aber in den 90er Jahren unter dem schlechten Image der “Time Share”-Branche zu leiden, obwohl Hapimag-Aktien und Time-Share-Wohnanteilsrechte nicht dasselbe Produkt sind. Hapimag und Time Share-Anbieter gehören gemeinsam zur Ferien-Wohnrechtsbranche. Hapimag gilt als weltweite Nr. 3 im Geschäft. Der Sachanlage-Wert der Hapimag-Residenzen wird mit einer Milliarde Franken bilanziert.

Das Produkt auf Basis der 1963 erstmals offierten Dienstleistung basiert auf der Idee, wonach der Hapimag-Aktionär seinen Urlaub anstatt der Dividenden mit sogenannten Wohnrechtspunkten bezahlen kann. Heute zählt man über 130’000 “Partner” von Hapimag (“Hotel- und Appartmentshaus Immobilien-Anlage AG). Diese Anrechte sind frei handelbar. Heute gibt es auch einen Ferienpass und Ferien-Zertifikate.

Abbau von Kosten

Hapimag will sich nun eine Fitnesskur verpassen. Im Vordergrund stehen gemäss Spitz Kaspar eine Überprüfung der Strategie sowie der Abläufe. Ziel sei es, die Kosten um rund 10% zu senken. Im Rahmen dieses Kostensenkungs-Programmes werde es zu einzelnen Entlassungen kommen, sagte Konzernchef Marco Hartmann. Hapimag beschäftigt rund 1400 Mitarbeitende.

Rund 3500 neue “Partner” (Besitzer von Ferienaktien) konnten 2001 für die Hapimag-Ferienwelt gewonnen werden. Die Zahl der Partner stieg damit auf 133’551. Dieser Zuwachs von 3% liegt jedoch leicht unter dem Vorjahr 2000, das touristisch als Rekordjahr gilt.

Bald wird’s besser

Ins Jahr 2002 sei Hapimag gemessen an der Belegung der Resorts und am Verkauf von Reisedienstleistungen gut gestartet, hiess es weiter. Der Verkauf von Ferienwohnrechten dürfte allerdings erst in der zweiten Jahreshälfte 2002 wieder anziehen.

Mit Frau Dr. oec. Marisabel Spitz Kaspar steht dem Verwaltungsrat der Hapimag erstmals eine Frau vor. Frau Spitz Kaspar hat die Nachfolge des vormaligen Verwaltungsratspräsidenten Riccardo G. Gullotti (ex-Kuoni, Expo.02, Jungfrau-Bahnen) auf Anfang 2002 angetreten. Als Ersatz für Spitz Kaspar wird der Verwaltungsrat der Generalversammlung Hans Peter König zur Wahl vorschlagen. König war Geschäftsführer der zur Swissair-Gruppe gehörenden Gourmet Nova Holding.

swissinfo und Agenturen

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