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Leichter Gewinnrückgang bei UBS

Die UBS hat Verluste im Kreditgeschäft weitgehend vermeiden können. Keystone

Der Reingewinn des grössten Schweizer Bankenkonzerns ist im ersten Halbjahr 2002 mit 2,7 Mrd. Franken um 10% zurückgegangen. Die UBS gibt sich trotzdem erleichtert.

Verluste im Kreditgeschäft konnten weitgehend vermieden werden.

Mit dem ausgewiesenen Reingewinn von 1,331 Mrd. Franken im zweiten Quartal 2002 hat die UBS die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen. Diese waren im Durchschnitt von einem Quartalsgewinn von 1,086 Mrd. Franken ausgegangen.

“Wir sind sehr zufrieden mit diesen Resultaten angesichts des anspruchsvollen Marktumfeldes. Unser Geschäftsmodell scheint auch in schlechten Zeiten zu funktionieren”, sagte Konzernleitungspräsident Peter Wuffli. Die Kosten seien im gleichen Masse reduziert worden, wie die Erträge gesunken seien.

Sparmassnahmen und konservatives Management zahlen sich aus

Durch Sparmassnahmen in sämtlichen Geschäftseinheiten hat die Grossbank den Geschäftsaufwand im Vorjahresvergleich um 9% senken können. Der Personalaufwand ging gleichzeitig um 10% zurück. Damit hat sich das Aufwand-Ertragsverhältnis von 77,2% auf 77% verbessert.

Die UBS habe Risiko-Konzentrationen vermeiden können, sagte Wuffli. Die Verluste im Kreditgeschäft seien trotz des schlechteren Umfeldes auf 37 Mio. Franken zurückgegangen, nachdem es im zweiten Quartal 2001 noch 76 Mio. Franken gewesen seien.

Richtung stimmt

Fortschritte hätten die beiden wichtigsten strategischen Initiativen der UBS gemacht, teilte die Grossbank mit. Die UBS Warburg hat seit dem letzten Jahr ihren Marktanteil im Investment Banking in den USA von 3,4 auf 3,7% gesteigert.

Im europäischen Vermögensverwaltungs-Geschäft seien die höchsten Erträge seit Lancierung der Strategie erzielt worden. Dies habe netto Neugelder von 1,8 Mrd. Franken gebracht, sagte Wuffli.

Insgesamt verwaltete die UBS Mitte Jahr Vermögen von 2198 Mrd. Franken (2468 Milliarden zum Ende des ersten Quartals).

Börse reagiert positiv

Die Schweizer Börse liess sich am Dienstag vom Halbjahres-Abschluss der UBS begeistern. In einem starken Gesamtmarkt stieg die UBS-Aktie um 3,3% auf 67,45 Franken.

Keine rosigen Aussichten

In den USA litt die UBS unter schwierigen Marktbedingungen. Der Zufluss von Netto-Neugeldern sank bei UBS PaineWebber im Vergleich zum 1. Quartal von 7,4 auf 1,4 Mrd. Franken.

Die verwalteten US-Vermögen betrugen Ende Juni 646 Mrd. Franken. Das entsprach einem Minus von 17% im Vergleich zum 1. Quartal 2002.

Konzern-Präsident Peter Wuffli rechnet im zweiten Halbjahr 2002 nicht mit einer “bedeutenden Erholung der Weltwirtschaft”. Die UBS erwarte daher für das Gesamtjahr ein schlechteres Ergebnis als 2001.

swissinfo und Agenturen

Der Reingewinn ging im zweiten Quartal auf 1,331 Mrd. Franken zurück.
Das ist ein Rückgang um 4% gegenüber dem gleichen Vorjahresquartal.
Die Ergebnisse liegen über den Erwartungen der Analysten.

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