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Lohnkonflikt als Hauptthema am ausserordentlichen Kongress der Gewerkschaft GBI

Unter dem Motto 'Stark in die Zukunft' hat die Gewerkschaft Bau & Industrie am Samstag (04.03.) in Bern einen ausserordentlichen Kongress zur Strukurreform abgehalten. Dominierendes Thema war der immer noch schwelende Lohnkonflikt in der Baubranche.

Unter dem Motto “Stark in die Zukunft” hat die Gewerkschaft Bau & Industrie (GBI) am Samstag (04.03.) in Bern einen ausserordentlichen Kongress zur Strukurreform abgehalten. Dominierendes Thema war dabei der immer noch schwelende Lohnkonflikt in der Baubranche.

Die anstehende Strukturdiskussion sei zwar wichtig, damit die Gewerkschaft stark in die Zukunft gehen könne, gleichzeitig seien aber noch wichtigere Herausforderungen zu bewältigen, sagte GBI-Zentralpräsident Vasco Pedrina in seinem Eröffnungsreferat. Er verwies auf den Kampf um den Landesmantelvertrag (LMV) im Baugewerbe.

Generell oder “individuell-willkürlich”

Bei der Auseinandersetzung mit den Baumeistern gehe es nicht allein um 20 Franken mehr oder weniger Lohn. Mit dem Nein der Delegiertenversammlung der Baumeister zum “Dezember-Kompromiss” wollten die “Scharfmacher” innerhalb des Baumeisterverbandes generelle Lohnerhöhungen für alle durch “individuell-willkürliche Lohnveränderungen” ersetzen, die Gleitstunden ausweiten und den LMV aushöhlen.

Inzwischen hätten dank dem Druck der Gewerkschaften sehr viele Unternehmen, angeführt von allen Grossen, die 100 Franken Lohnerhöhung für alle ausbezahlt und stehen lassen, stellte Pedrina mit Befriedigung fest.

Die Berufskonferenz Bau wird nächste Woche darüber befinden, ob und mit welchem Mandat sich die GBI an den Verhandlungen mit dem Baumeisterverband unter Mitwirkung des Sataatsekretariats für Wirtschaft (Seco) beteiligen soll. Die Gewerkschaft droht ansonsten ab dem 1. April mit Kampfmassnahmen.

Grundsätzlicher Konflikt

Pedrina betonte, dass es um mehr als nur 80 oder 100 Franken mehr Lohn für alle Bauarbeiter gehe. Damit der grundlegende Konflikt mit den Baumeistern nicht in einigen Monaten in gleicher Schärfe wieder ausbereche, brauche es Eckwerte für den neuen LMV.

Bei den neuen Strukturen, über die am Samstag in Bern diskutiert wurden, gehe es darum eine umfassende, interprofessionelle Gewerkschaft zu erreichen. Dazu brauche die GBI demokratische Führungsstrukturen mit klaren Kompetenzen und ohne zu viele Strukturen, sagte Pedrina.

swissinfo und Agenturen

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