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Hommage an die Wurst der Nation

Sie ist und bleibt populär: der Cervelat - die Schweizer Nationalwurst. Ein just zum Schweizer Nationalfeiertag erschienenes Buch widmet sich dieser Volkswurst, die Kultstatus erreicht hat. Verzehrt wird sie von Jung und Alt in der Deutschschweiz, im Tessin und in der Romandie.

In der Schweiz gibt es Hunderte von Wurstsorten, aber keine ist so bekannt wie der Cervelat. Fast jeder und jede hat Kindheitserinnerungen an diese Wurst, die am liebsten über dem offenen Feuer gebraten wird. Nicht irgendwie, sondern genau so: An beiden Wurstzipfeln nimmt man einen doppelten Schnitt in Kreuzform vor, spiesst den Cervelat auf einen Holzstecken und hält ihn übers Feuer. Es brutzelt und zischt, die Wursthaut wird braun, und ob der Wärme beginnen sich die eingeschnittenen Wurstzipfel auseinanderzuspreizen: ein sinnliches Erlebnis, schon vor dem Essen.

An der Weltausstellung im Jahr 1900 wurde der Cervelat als helvetische Spezialität serviert, womit der Status der Landeswurst quasi besiegelt war. Auch wenn der Cervelat früher als “Büezerkotelett” oder “Arbeiterforelle” verhöhnt wurde und in seiner stämmigen Form nicht eben elegant daher kommt, ist der doch immer noch die meist verkaufte Wurst im Land: 160 Millionen, das sind 20 Stück pro Einwohner, werden pro Jahr verkauft. Der Cervelat ist also alles andere als ein kleines Würstchen.

(Bilder: ROTH SCHMID/AS Verlag, Text: Gaby Ochsenbein/swissinfo.ch)

Buch: Cervelat die Schweizer NationalwurstExterner Link

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