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Nestlé hat Geschäftszahlen kräftig gesteigert

Der Hauptsitz von Nestlé in Vevey. Keystone

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé ist auch im ersten Halbjahr 2006 kräftig gewachsen. Der Umsatz nahm im Vergleich zur Vorjahresperiode um 11% auf 47,14 Mrd. Franken zu.

Der Betriebsgewinn des multinationalen Betriebs mit Sitz in Vevey ist um 11,4% auf 4,15 Mrd. Franken gestiegen.

Die Verkäufe legten um 11,0% auf 47,138 Mrd. Franken zu, wie Nestlé am Mittwoch mitteilte. Das organische Wachstum – über Menge und Preiserhöhungen – belief sich auf 6,4%. Für das gesamte Jahr wird ein organisches Wachstum am oberen Ende der Zielspanne von 5 bis 6% angepeilt, wie Finanzchef Paul Polman sagte.

Das interne Realwachstum, das die Umsatzsteigerung allein über die Menge ausweist, betrug 4,8% – ein Rekordwert. Der Betriebsgewinn (EBIT) nahm um 14,5% auf 6,054 Mrd. Franken zu. Die Betriebsgewinnmarge stieg von 12,4 auf 12,8%.

Alles in allem lagen die Zahlen im Rahmen der Erwartungen der Finanzanalysten. Diese freuten sich vor allem über den Anstieg der EBIT-Marge. Nestlé habe operativ besser abgeschnitten als erwartet, hiess es bei Merrill Lynch. Die Aktie legte bis 9.30 Uhr in einem leicht schwächeren Gesamtmarkt um 1,7% auf 415.25 Franken zu.

Starkes Kerngeschäft

Das Wachstum sei auf die starke Leistung des Nahrungsmittel-, Getränke- und Nutritionsgeschäfts (gesundheitsfördernde Ernährung) zurückzuführen, wird Verwaltungsratspräsident und Konzernchef Peter Brabeck in der Mitteilung zitiert. Mit 6,0% entfiel der grösste Teil des organischen Wachstums auf das Kerngeschäft.

Der gesamte Umsatz mit Getränken stieg im Halbjahr auf 12,597 (Vorjahresperiode: 11,299) Mrd. Franken. Stark waren vor allem Nescafé und Nespresso. Auch das Wasser-Geschäft lief rund: Die Verkäufe von Nestlé Waters nahmen auf 4,804 (4,280) Mrd. Franken zu, nicht zuletzt dank eines kräftigen Wachstums in Nordamerika.

Margendruck in Europa

Während sich Nestlé in Nord- und Südamerika weiter verbessern konnte, wuchs das Europa-Geschäft nur zögerlich. Mit einem organischen Wachstum von 2,5% entwickelte sich Europa am langsamsten. Der Umsatz erreichte 12,833 (12,350) Mrd. Franken.

Der Margendruck in Europa hielt an, weil Preiserhöhungen kaum durchgesetzt werden konnten. Dennoch gab sich Nestlé optimistisch: Das interne Realwachstum lag bei 1,4%. Das ist der höchste Wert seit dem Jahr 2002, wie Polman sagte. Die Konsumentenstimmung sei positiv.

In Nord- und Südamerika erreichte Nestlé ein organisches Wachstum von 6,9%. Die Verkäufe stiegen auf 14,576 (12,632) Mrd. Franken. In Asien, Ozeanien und Afrika verbuchte der Konzern einen Umsatz von 7,463 (6,702) Mrd. Franken. Das organische Wachstum belief sich auf 7,6%.

Hohe Rohstoffpreise

Sorgen bereiteten dem Konzern erneut die anhaltend hohen Preise für Rohstoffe und Energie. Vor allem dank der Programme zur Steigerung der Effizienz sei der Kostendruck aber mehr als ausgeglichen worden, erklärte Nestlé.

Das Problem bleibt akut: Die Preise für Zucker seien anhaltend volatil, und die Kaffeepreise stiegen weiter, erklärte Polman. In einem Interview mit dem Fernsehsender CNBC sagte Nestlé-Chef Brabeck am Mittwoch, dass im kommenden Jahr aber kein wesentlicher Anstieg der Rohstoffkosten mehr zu erwarten sei.

swissinfo und Agenturen

Nestlé im ersten Halbjahr 2006:
Gesamtumsatz: 47,138 Mrd. Franken
Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Amortisationen (EBIT): 6,054 Mrd.
Reingewinn: 4,151 Mrd.
Organisches Wachstum: 6,4%

Die Firma Nestlé wurde 1866 von Henri Nestlé in Vevey gegründet. Der Konzern ist heute weltweit die Nummer eins im Bereich Nahrungsmittel und Getränke.

Unter den rund 10 Marken der Gruppe befinden sich Nescafé, Nespresso, Perrier, Mövenpick, Buitoni, Cailler, Kit kat und Frieskies.

Ende 2005 hat der Umsatz 91,07 Mrd. Franken betragen und der Gewinn 7,99 Mrd.

Der Konzern hat über 490 Fabriken in fast allen Ländern der Welt. Er beschäftigt mehr als 253’000 Personen.

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