In der Schweiz liegt ein Reservoir an Arbeitskräften brach, das besser genutzt werden könnte: Nur gerade ein Fünftel der 46'000 anerkannten Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen sind erwerbstätig. Diese Quote soll erhöht werden.
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Das ist das Ziel der Kampagne “Talente fördern – Wirtschaft stärken”, zu der die Schweizer Flüchtlingshilfe sowie das Bundesamt für Migration (BFM) und weitere Akteure den Startschuss gegeben haben.
Die Kampagne wird unter anderem mit Inseraten, Plakaten und einem TV-Spot mit Kofi Nimeley, Profifussballer des FC Basel und U-17-Weltmeister vom letzten Jahr, geführt.
Die anerkannten und vorläufig aufgenommenen Flüchtlinge können und dürfen – und wollen meist auch – arbeiten. Aber nur wenige finden eine Arbeitsstelle. Der Grund liege nicht zuletzt in Informationslücken der Arbeitgeber, sagte BFM-Direktor Alard du Bois-Reymond. Diesem Mangel begegnen das BFM und das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) mit einer Broschüre, die derzeit ausgearbeitet wird.
Am ehesten finden die Betroffenen noch in der Hotellerie und der Gastronomie Arbeit. Die Branche bemüht sich mit ihrer Bildungsplattform Hotel & Gastro formation seit 15 Jahren um die Eingliederung von Flüchtlingen in die Arbeitswelt.
Als erfolgreich erweist sich dabei ein seit 2006 angebotene Lehrgang. Drei Viertel aller Absolventinnen und Absolventen fanden darauf eine Stelle, sagte Bereichsleiter Heinz Gerig. Die Module des Lehrgangs seien auch in anderen Wirtschaftszweigen anwendbar, etwa in der Metallbranche.
Gemäss dem Motto Fördern und Fordern müssen sich aber auch die Flüchtlinge ins Zeug legen: Sie müssen sich engagieren, sich um gute Sprachkenntnisse bemühen, teamfähig und ausdauernd sein und Regeln wie Pünktlichkeit einhalten können, sagte Max Züst, Direktor von Hotel & Gastro formation.
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