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Prozess gegen Zigarettenmafia

Die Bundesanwaltschaft (BA) klagt 10 mutmassliche Exponenten einer italienisch-schweizerischen Zigarettenmafia an. Seit 1990 sollen Gelder von weit über einer Milliarde Dollar gewaschen worden sein.

Wie die BA mitteilte, wurde die Schweiz von der neapolitanischen Camorra und der apulischen Sacra Corona Unita als Drehscheibe für die Reinvestition illegal erworbener Gelder genutzt. Eine ausgeklügelte Finanz- und Warenlogistik habe dabei den florierenden Zigarettenschwarzmarkt in Italien sicher gestellt.

Laut BA schafften die 10 Angeklagten, die sich vor dem Bundesstrafgericht in Bellinzona verantworten müssen, in den 1990er-Jahren die Voraussetzungen für den Zigarettenschwarzmarkt in Italien. Dabei seien aus verbrecherischer Herkunft stammende Gelder über Tessiner Geldwechselstuben ins Schweizer Bankensystem eingeschleust worden.

Einmal im formellen Bankensystem platziert, wurden diese Gelder laut BA auf dem weltweiten Parallelmarkt in unversteuerte Zigaretten investiert. Die Zigaretten seien nach Montenegro transportiert, dort zwischengelagert und für die Clans der kriminellen Organisationen bereitgestellt worden.

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