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Reisebranche: Marke Imholz hat ausgedient

Nach 45 Jahren abmontiert: Der Name Imholz verschwindet aus der Schweizer Reisebranche. Keystone

Auf Herbst verschwindet der Name Imholz aus der Reihe der Schweizer Reiseveranstalter. Das Unternehmen, 1998 von TUI gekauft, wird ins Mutterhaus integriert.

Imholz war hinter Kuoni und Hotelplan die Nummer drei der Schweizer Reisebranche.

Nach über vier Jahrzehnten ist Schluss: Ab kommendem Herbst buchen Kunden ihre Ferien bei TUI und nicht mehr bei Imholz.

Das drittgrösste Reiseunternehmen der Schweiz integriert gemäss einem Communiqué vom Freitag die Marke Imholz vollständig in den deutschen Mutterkonzern World of TUI.

“Durch den Namenswechsel wird die World of TUI für unsere Kunden besser wahrnehmbar”, schreibt TUI-Suisse-Chef Martin Wittwer. Der Berner Oberländer hatte Imholz in den letzten Jahren auf Vordermann gebracht.

Damit wird der Integrationsprozess der TUI Suisse abgeschlossen, der vor vier Jahren begonnen hatte.

Keine Änderung für Angestellte

Die Produktepalette von Imholz sei bereits heute weitgehend identisch mit derjenigen von TUI. Der Inhalt der Kataloge ändere sich nicht, einzig der Name wechsle von Imholz auf TUI. Auch für die Mitarbeiter ändere sich nichts, sagte TUI-Sprecher Roland Schmid.

Obwohl der Name Imholz aus den Katalogen verschwindet, wird er nicht ganz aufgegeben. TUI will ihn für spezielle Reisen verwenden. Die 51 Reisebüros in der Deutschschweiz werden ab Herbst in TUI ReiseCenter umbenannt. Die Reisebüros in der Romandie heissen bereits seit dem letzten Jahr TUI Agence de voyages.

swissinfo und Agenturen

1961 begann der Reisepionier Hans Imholz mit dem Direktverkauf von Ferien übers Telefon.

1989 übernahm Jelmoli 75% an der Hans Imholz Holding und gründete die Imholz-Jelmoli Reise Gruppe.

1997 erfolgte der Zusammenschluss von Imholz, TUI (Schweiz) und Vögele Reisen zur ITV.

1998 übernahm die deutsche TUI nach dem Ausstieg von Vögele die Mehrheit an ITV.

1999 stieg auch Jelmoli aus. Branchenleader Kuoni stieg bei ITV mit einer Beteiligung von 49% ein.

2004 verkaufte Kuoni seinen Anteil an TUI, den grössten Reisekonzern Europas. Damit besitzt TUI wieder 100% an seiner Schweizer Reisetochter.

Imholz hatte Anfang Jahr 292 Filialen und 539 Mitarbeitende, davon 247 Reiseleiterinnen und –leiter.
Umsatz 2005: 568 Mio. Franken.

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