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Richemond Hotels Holding AG will massiv investieren

Das Luxushotel "Richemond" in Genf, aufgenommen im August 1999. Keystone

Die Richemond Hotels Holding AG, die in den letzten Monaten stillschweigend acht Schweizer Luxushotels gekauft hat, will die Häuser unter einheitlicher Leitung zusammenführen und Investitionen in der Höhe von rund 100 Mio. Franken tätigen.

An einer Medienkonferenz in Zürich lüftete die Investorengruppe am Freitag (07.07.) teilweise den Schleier über das Hotelprojekt. Die acht Fünf-Stern-Hotels sollen keine Hotelkette bilden, sondern eine Kollektion darstellen, in der jedes der noblen Häuser seine Eigenarten behalten soll.

Motivation für das Engagement der Investoren sei der Glaube daran, dass die Schweizer Hotellerie viel Potenzial habe, das in den vergangenen Jahren ungenutzt geblieben sei, sagte Victor Armleder.

Armleder, der frühere Generaldirektor des Hotel Richmond in Genf, wird künftig als Präsident der Richemond Heritage AG für die Geschicke der Hotels verantwortlich sein. Jedes Haus erhält einen eigenen Verwaltungsrat, wobei der Präsident in der Person des Genfers Bruno de Preux immer derselbe ist.

Teil der Hotel-Kollektion sind neben dem Hotel Richemond in Genf das Hotel Royal Savoy in Lausanne, der Schweizerhof in Bern, das Drei Könige in Basel, das Arabella Atlantis Sheraton Hotel in Zürich sowie die drei Hotels der Bürgenstock Hotels & Resorts AG. All diese Häuser hätten in den vergangenen Jahren Probleme gehabt, sagte Armleder, wobei die Schwierigkeiten nicht im eigentlichen Hotelbetrieb gründeten.

Grosse Investitionen geplant

Die Investorengruppe will bis 2002 rund 100 Mio. Franken in die Renovation und den Ausbau der Hotels stecken. Geld, das die einzelnen Häuser nicht hätten aufbringen können. Was die Richemond-Holding für die Übernahme der Hotels bezahlte, wurde nicht bekannt. Ziel sei, den Umsatz der Häuser innert fünf Jahren zu verdoppeln, hiess es in Zürich.

Letztes Jahr erzielten die acht Häuser einen Umsatz von 75 Mio. Franken, im laufenden Jahr sollen es 90 Mio. Franken werden. Nach der Renovation sollen die Hotels insgesamt über rund 930 Zimmer verfügen und rund 1’200 feste Arbeitsplätze bieten.

Hauptaktionärin der Richemond Hotels Holding SA, die derzeit über ein Eigenkapital von 75,5 Mio. Franken verfügt, ist die Holding der Familie Descours, die Europeenne de Participations industrielles (EPI).

Die EPI ist weltweit im Handel mit Luxusgütern tätig. Ihr gehören laut Descours rund zehn weitere europäische Investoren an. Die Übernahme von weiteren Häusern ist vorerst nicht geplant.

swissinfo und Agenturen

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