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SAir-Group unter Erwartungsdruck

Wohin die Reise de SAir-Group geht, möchten viele wissen. Keystone

Nach der faktischen Entlassung von Konzernchef Philippe Bruggisser, dominierte am Mittwoch (24.01.) bei den Anlegern die Vorsicht. Analysten und Medien warfen Fragen zu Strategie, Kosten und Personal-Entscheiden auf.

Investoren, Beschäftigte und die breite Öffentlichkeit erwarten von der Schweizer Luftverkehrs-Holding rasch konkretere Informationen, wohin die Reise nach der Aufgabe der Hunter-Stategie von Bruggisser gehen soll.

Wahrscheinlichste Variante gemäss einer Umfrage der Nachrichtenagentur AP bei Analysten, ist weiterhin ein Anschluss der SAirGroup an die OneWorld-Allianz unter Führung der Britisch Airways und der American Airlines. Ebenso teuer wie dornenreich dürfte im Urteil der Experten zunächst aber die Restrukturierung der bestehenden Qualiflyer-Gruppe werden.

Warnung aus Portugal, Nervosität in Belgien

Der portugiesische Ministerpräsident Antonio Guterres warnte die SAirGroup bereits vor einem Rückzug von der geplanten Übernahme einer 34-Prozent-Beteiligung an der auch nicht auf Rosen gebetteten portugiesischen Fluggesellschaft TAP. Es sei wichtig, dass die Swissair-Gruppe ihre Zusagen erfülle, sagte Guterres. Andernfalls seien Strafzahlungen vorgesehen. In Belgien löste der Strategiewechsel in Kloten zusätzliche Nervosität bei den Gewerkschaften aus.

Börse meldet knapp gehalten

Nach dem Kurssprung von 6,5 Prozent vom Dienstag gab die SAir-Aktie zunächst um 2,5 Prozent nach, erholte sich wieder und lag zum Bösenschluss mit 258,5 Franken noch mit einem Prozent im Minus. Die SAirGroup verwies für alle ergänzenden Fragen auf die Bilanz-Pressekonferenz vom 12. März.

Analysten und Kommentatoren warfen auch Fragen zur Person des neuen Fluggeschäft-Chefs Moritz Suter auf. Die faktische Entlassung Bruggissers ohne ein offizielles Dankeswort wurde dahingehend interpretiert, dass es zu einem harten Zusammenprall zwischen dem Konzernchef und dem Verwaltungsrat gekommen war.

swissinfo und Agenturen

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