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Schneefälle schlugen alle Rekorde

St. Gallen: Ein halber Meter Schnee in einem einzigen Tag! Keystone

Von Samstag bis Sonntag-Mittag ist die Schweiz nördlich der Alpen im Schnee versunken. Auf den Strassen kam der Verkehr beinahe zum Erliegen.

Im Walllis bleiben einige Dörfer von der Umwelt abgeschnitten. Die Lawinen-Gefahr ist sehr hoch.

Bilanz des Schnee- und Sturm-Weekends am Sonntag-Abend: Am ersten Sonntag des März ist mancherorts so viel Schnee gefallen wie noch nie seit Beginn der Messungen 1931. Rekordmengen verzeichneten St. Gallen, Zürich und Basel.

In St. Gallen gab es innerhalb von 24 Stunden 60 Zentimeter Neuschnee, in Zürich 54 und in Basel 49.

Zu diesen Rekorden gesellten sich weitere: Allein im Kanton Aargau wurden 40 Strassenabschnitte für den Verkehr gesperrt, die Kantonspolizei St. Gallen verzeichnete über 100 Unfälle und der TCS zählte 1700 Anrufe von Hilfe suchenden Autofahrern.

Nacht auf Sonntag: Auf der A1 gestrandet

Die meisten Unfälle gingen glimpflich aus. Das grösste Verkehrschaos gab es auf der Autobahn A1 zwischen Rothrist, AG, und Härkingen, SO, wo quer stehende Lastwagen die Fahrspuren versperrten.

Rund 130 Personen, die auf der A1 stundenlang im Stau stecken blieben, mussten die Nacht auf Sonntag in Notschlafstellen verbringen.

Walliser Täler abgeschnitten

Im Wallis wurden verschiedene Verkehrsverbindungen wegen Lawinengefahr gesperrt. Das Goms, das Lötschental und das Leukertal blieben vollständig von der Umwelt abgeschnitten. Leukerbad war am Sonntag-Nachmittag nach Schneesprengungen wieder zugänglich.

Wegen der Schneemengen mussten am Samstag auch die Autoverlade am Lötschberg und an der Furka geschlossen werden. Am Lötschberg wurde der Betrieb am Sonntagnachmittag wieder aufgenommen.

Auf den Hauptlinien der SBB kam es zu Verspätungen von 10 bis 20 Minuten.

Keine Trams in Zürich und Basel

In Zürich und Basel kam der gesamte Bus- und Tram-Verkehr zum Erliegen. Viele Reisende kämpften sich zu Fuss in Richtung Bahnhof.

Beeinträchtigt war ausserdem der Flugverkehr. Der EuroAirport Basel-Mühlhausen blieb bis am späten Sonntag-Nachmittag geschlossen. Am Flughafen Zürich führten die Schneefälle zu Verspätungen von zwei Stunden und zahlreichen Annullationen.

Keine Waldspaziergänge

Die Behörden warnten davor, Waldstücke zu befahren oder zu betreten. Es drohten Äste abzubrechen oder Bäume zu knicken. Die Leute sollten am besten zu Hause bleiben und es sich gemütlich machen, schrieb die Kantonspolizei Basel- Landschaft.

Unter Umständen war es zu Hause allerdings auch nicht eben gemütlich: In den Kantonen Bern, Aargau, Basel-Landschaft, Jura und Luzern verursachten umgeknickte Bäume Stromausfälle.

Den starken Schneefällen war der Sturm Xandra vorausgegangen: Orkanartige Böen fegten über die Schweiz. In erhöhter Lage erreichte der Sturm Geschwindigkeiten von über 100 km/h. In Freiburg wurde eine 17-jährige Passantin von einem einstürzenden Baugerüst tödlich getroffen.

swissinfo und Agenturen

Ab Samstag bis Sonntag-Mittag haben beispiellose Schneefälle das öffentliche Leben nördlich der Alpen beinahe zum Stillstand gebracht.

Die grosse Schneemenge brach alle Rekorde.

Auf dem Zürichberg fielen 54 cm Schnee innerhalb von 24 Stunden – was es noch nie gab seit Beginn der Aufzeichnungen 1931.

Besonders im Wallis ist die Lawinengefahr gross.

Der Verkehr brach grossräumig zusammen.

Die Transit-Autobahnen waren stundenlang blockiert.

Rund 130 gestrandete Autofahrer wurden in der Nacht auf Sonntag in Noteinrichtungen untergebracht.

Der Flughafen EuroAirport in Basel blieb bis Sonntag-Nachmittag lahm gelegt.

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