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Schweinefutter und BSE

Ungleich verteilte BSE-Fälle in der Schweiz. Keystone

Die BSE-Fälle in der Schweiz sind regional ungleich verteilt. Im Kanton Luzern und den beiden Appenzell gibt es eine Häufung von BSE-Erkrankungen.

Als mögliche Ursache gilt die grosse Zahl von Schweinen in diesen Regionen. Dies schreibt das Bundesamt für Veterinärwesen (BVET), das sich auf eine vergleichende Studie stützt, die das BVET zusammen mit der Universität Bern erstellt hat.

Für die Studie wurden 376 BSE-Fälle ausgewertet, die bis zum 14. Mai 2001 in der Schweiz diagnostiziert wurden. Die Autoren verglichen unter anderem die Zahl der Krankheitsfälle vor und nach dem 1990 erlassenen Fütterungsverbot von Tiermehl an Wiederkäuer. Dabei stellten sie fest, dass in den Kantonen Luzern und den beiden Appenzell deutlich mehr nach dem Fütterungsverbot geborene Kühe an BSE erkrankt sind als in der restlichen Schweiz.

Höhere Schweinedichte als Ursache

Als mögliche Erklärung kommt laut der Studie die höhere Dichte von Schweinen in diesen Regionen in Frage. Dadurch werde die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Rinder in Kontakt mit Schweinefutter kommen.

Die Gefahr von Verunreinigungen des Rinderbestandes durch Schweinefutter sei grösser in Betrieben mit beiden Nutztieren, besonders wenn die Futtermischungen auf dem Hof selbsthergestellt werden. Schweinefutter durfte noch bis 1996 Fleischknochenmehl sowie Risiko-Organe wie Gehirn oder Rückenmark enthalten.

Immer wieder Tiermehl

Laut BVET haben Untersuchungen in Rinderfutter immer wieder Spuren von Tiermehl zu Tage gefördert. Dies sei nicht tolerierbar, da bereits ein halbes Gramm infektiöses Material genüge, um ein Kalb anzustecken.

Seit 2001 ist daher für alle Nutztiere ein generellesTiermehl-Fütterungsverbot in Kraft. Die seit 1999 intensivierte BSE-Überwachung zeige, dass die Seuche in der Schweiz rückläufig sei.

swissinfo und Agenturen

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