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Schweiz erhöht Hilfe für Erdbebenopfer

Auf dem Flughafen Zürich Kloten werden am Dienstag Hilfsgüter für Pakistan verladen. Keystone

Die Schweiz hat am Dienstag die Hilfe für die Erdbebenopfer in Pakistan und Indien um 1,6 Millionen auf insgesamt 2,6 Millionen Franken aufgestockt.

Das zusätzliche Geld wird primär für Einkäufe vor Ort verwendet. Zudem finanziert die Schweiz einen Helikopter des UNO-Welternährungs-Programms.

Mit der Aufstockung um 1,64 Millionen Franken hat die Schweiz bisher insgesamt 2,6 Mio. Fr. für die Opfer des Erdbebens in Pakistan, Indien und Afghanistan freigegeben.

Die am Dienstag gesprochenen Gelder werden in erster Linie für den Kauf weiterer Hilfsgüter vor Ort verwendet, wie Jean-Philippe Jutzi von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) sagte.

640’000 Franken gehen an das UNO-Welternährungs-Programm (WFP), das den Einsatz eines Transporthelikopters bezahlt. Dieser bringe Hilfsgüter in das schwer zugängliche Katastrophengebiet.

Auch die finanziellen Mittel der Schweizer Experten vor Ort wurden erhöht. In dem Himalaja-Gebiet Kaschmir werden laut Jutzi besonders Medikamente, Lebensmittel und Trinkwasser benötigt.

20 Schweizer Experten vor Ort

Insgesamt sind nun rund 20 Schweizer Experten im Krisengebiet im Einsatz, wie Jutzi erklärte. Am Mittwoch wird zudem ein Flugzeug mit 40 Tonnen Hilfsgütern aus der Schweiz in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad erwartet.

Mit an Bord sind laut Jutzi drei Logistiker des Bundes, die das Schweizer Expertenteam vor Ort verstärken sollen.

Die Lieferung umfasst Zelte, Küchen-Sets, Wolldecken sowie drei umfassende Kits für die medizinische Grundversorgung. Zum Einsatz kommt das Material vor allem im Gebiet um die Städte Batgram sowie Balakot.

Dort gebe es erst wenige ausländische Hilfsequipen, sagte Jutzi. In Pakistan wird in rund drei Wochen der Einbruch des Winters erwartet. Zudem behindern sintflutartige Regenfälle die Rettungsarbeiten und Hilfslieferungen.

Auch wird Pakistan von Nachbeben erschüttert: Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben wurde der Südwesten des Landes von einem weiteren Beben der Stärke 5,1 erschüttert.

Toni Frisch, der Chef des Schweizerischen Korps für humanitäre Hilfe, bricht am Mittwoch zu einer Abklärungsmission nach Pakistan auf. Er wird sich mit den pakistanischen Behörden und Vertretern internationaler Organisationen treffen, um weitere Hilfsleistungen der Schweiz abzuklären.

Hilfsaktionen begonnen

Auch die Partner-Hilfswerke der Glückskette nahmen ihre Hilfsaktionen für das Katastrophengebiet auf. Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) beteiligt sich am Hilfsgüterflug des Bundes, wie die Glückskette am Dienstag mitteilte.

Caritas Schweiz arbeite mit der lokalen Caritas unter anderem in einer Gesundheitsstation zusammen und verteile Medikamente, hiess es weiter.

Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen der Schweiz (HEKS) und seine Partnerorganisation Anatolian Development Foundation (ADF) liefern Zelte, Nahrungsmittel und Medikamente in die Region. Medair hilft mit provisorischen Unterkünften, Nahrungsmitteln und Trinkwasser.

Handicap International werde sich von Pakistan wie von Afghanistan aus um Verletzte und Behinderte kümmern, teilte die Glückskette weiter mit. Zwei Expertenteams von Terre des Hommes für traumatisierte Kinder trafen am Dienstag im Katastrophengebiet ein. Die Heilsarmee ihrerseits steuert Kleider, Nahrungsmittel und Zelte bei.

swissinfo und Agenturen

Ein Erdbeben der Stärke 7,6 auf der Richterskala hat am Samstag viele Dörfer und Städte in Pakistan zerstört. Auch Indien und Afghanistan waren betroffen.
Die meisten der vermutlich zwischen 30’000 und 40’000 Toten sind im bergigen Norden Pakistans zu beklagen, Indien beklagt 1500 Tote.
Am Dienstagabend erschütterte ein Erdbeben der Stärke 5,1 den Südwesten Pakistans und löste eine Massenpanik aus. Es gab keine Verletzten.
Die Vereinten Nationen (UNO) haben einen Spendenaufruf im Umfang von 272 Mio. Dollar angekündigt.

Die Glückskette hat ein Konto für die Hilfe an die Erdbebenopfer eingerichtet: PC 10-15000-6, Stichwort “Erdbeben Kaschmir”.

Weitergeführt wird auch die Sammlung für die Hilfe für die Opfer des Wirbelsturms “Stan”: PC 10-15000-6, Stichwort “Wirbelsturm Mittelamerika”.

Die Glückskette ist selber kein Hilfswerk, sondern das humanitäre Sammel-System der Schweizer Medien, angeführt von der SRG SSR idée suisse. Spenden können auch über das Internet getätigt werden: www.glueckskette.ch

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