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Schweiz will sich an der Bonner Klima-Konferenz für weitere Treibhausgasreduktion starkmachen

In Bonn hat Bundeskanzler Gerhard Schörder (Bild) am Montag die fünfte Klimakonferenz der UNO eröffnet. Mehr als 5'000 Teilnehmer aus rund 160 Ländern, darunter der Schweiz, beraten elf Tage lang (25.10. - 05.11.) über den weltweiten Klimaschutz.

In Bonn hat Bundeskanzler Gerhard Schörder (Bild) am Montag die fünfte Klimakonferenz der UNO eröffnet. Mehr als 5’000 Teilnehmer aus rund 160 Ländern, darunter der Schweiz, beraten elf Tage lang (25.10. – 05.11.) über den weltweiten Klimaschutz.

Die Schweizer Delegation, die von Philippe Roch (Direktor des Bundesamtes für Umwelt, Wald und Landschaft) angeführt wird, will sich auf der Konferenz insbesondere für wirtschaftlicher Massnahmen zur Emissions-Reduktion einsetzen. Daneben will sie sich auch dafür engagieren, dass strenge Überwachungsmechanismuen eingerichtet werden.

Auf der Konferenz in Bonn sollen weitere Weichen für die bislang strittige Ausgestaltung und Umsetzung des Kyoto-Abkommens von 1997 gestellt werden. Dabei geht es um die Verpflichtung der Industriestaaten, den Ausstoss der klimaschädlichen Treibhausgase zu reduzieren. Neuer Präsident der Konferenz ist der polnische Umweltminister Jan Szyszko.

Der deutsche Bundeskanzler und Gastgeber Gerhard Schröder erklärte zum Auftakt der Sitzung, seine Regierung stehe zu ihren Klimaschutz-Verpflichtungen. Er versprach, bis Mitte nächsten Jahres eine umfassende nationale Strategie für eine Minderung der klimaschädlichen Treibhausgase vorzulegen.

Auch im Verkehrsbereich müsse unbedingt gehandelt werden, damit die Emissionen von Kohlendioxid (CO2) nicht immer weiter zunähmen, betonte Schröder. Die Industriestaaten müssten sich an die Spitze des Klimaschutzes stellen. ‘Wer seine Verantwortung wirklich gerecht werden will, muss handeln, und zwar jetzt’, sagte er.

Deutschland habe bisher seit 1990 eine Minderung bei CO2 von 13,2 Prozent erreicht. Bis zum Jahr 2005 werde eine Verringerung um etwa 17 Prozent erreicht werden, sagte Schröder weiter.

Nach einer EU-internen Aufteilung muss Deutschland bis 2012 ihre wichtigsten Treibhausgase um 21 Prozent (gegenüber 1990) vermindern. Das Land strebt aber an, den CO2-Ausstoss bis 2005 sogar um 25 Prozent zu reduzieren. An diesem anspruchsvollen Ziel halte seine Regierung fest, versprach Schröder.

UNO-Generalsekretär Kofi Annan appellierte in einer Grussbotschaft an die Industrieländer, ihren Beitrag zum weltweiten Klimaschutz zu leisten. Das Kyoto-Abkommen müsse spätestens im Jahr 2002 in Kraft treten, forderte er.

Das Protokoll von Kyoto definiert für 39 Industrieländer ein individuelles Reduktionsziel. Wer sein Soll nicht aus eigener Kraft erfüllt, darf nicht ausgeschöpfte ‘Verschmutzungskontingente’ bei anderen Ländern einkaufen. Vor allem die USA, auf deren Konto allein ein Viertel des weltweiten CO2-Ausstosses geht, wollen davon Gebrauch machen.

Trotz der Warnung von Wissenschaftern und Umweltverbänden vor einer ungebremsten weiteren Erwärmung der Erde hat bislang noch kein Industrieland die Vereinbarung ratifiziert. Die Schweiz hat sich in Kyoto verpflichtet, ihre Emissionen gegenüber dem Stand von 1990 um 8 Prozent zu verringern.

SRI und Agenturen

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