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Schweiz wünscht sich mehr atomare Sicherheit

Bundespräsidentin Doris Leuthard hat in Washington vor Atomterrorismus gewarnt. Sie nimmt dort am Gipfel zur Atomsicherheit teil, zu dem US-Präsident Barack Obama geladen hat.

“Terrorismus ist eine Bedrohung, die über nationale Grenzen hinausgeht”, sagte Doris Leuthard vor Journalisten in Washington.

Leuthard gehört zu den Vertreterinnen und Vertretern aus knapp 50 Staaten, darunter 38 Staats- und Regierungschefs, die am Dienstag in der US-Hauptstadt einen Aktionsplan für Atomsicherheit unterzeichnen werden. Mit dem Plan soll verhindert werden, dass Atommaterial in die Hände von Terroristen fällt.

Experten schätzen, dass es weltweit 1600 Tonnen hoch angereichertes Uran und etwa 500 Tonnen Plutonium gibt.

Die Schweiz unterstützt den von Obama vorgeschlagenen Plan, auch wenn er nicht so weit geht, wie man sich das in Bern gewünscht hätte. Leuthard machte darauf aufmerksam, dass die Bedrohung durch Atomwaffen weniger vom zivilen Sektor ausgehe, sondern vom militärischen.

Die Sicherheit von Atommaterial für den zivilen Gebrauch sei durch internationale Abkommen und Instrumente bereits genügend geregelt, so Leuthard. Im militärischen Bereich hingegen bestehe keine Kontrolle oder Transparenz.

Nach Ansicht der Bundespräsidentin wurde die Schweiz von Obama eingeladen, weil sie in derartigen Verhandlungen einen guten Ruf habe und viel Glaubwürdigkeit mitbringe. Die Schweiz sei zudem auch immer wieder Gastgeber von Abrüstungsgesprächen in Genf.

Auch dass die Schweiz die US-Interessen im Iran vertritt, der ein umstrittenes Atomprogramm unterhält, listete die Wirtschaftsministerin als Grund für die Einladung auf.

swissinfo.ch und Agenturen

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