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Schweiz zufrieden mit Sri-Lanka-Gesprächen

Sri Lanka's Chef-Unterhändler Nimal Siripala De Silva (links) beim Handshake mit Anton Balasingham von den Tigers of Tamil Eelam (LTTE). Keystone

Vertreter der Regierung Sri Lankas und tamilische Rebellen haben zum Abschluss ihrer Gespräche in Genf weitere Verhandlungen im April angekündigt.

Beide Seiten haben zugesichert, das Waffenstillstands-Abkommen aus dem Jahr 2002 zu respektieren.

Der Vertreter der Regierung in Colombo, Nimal Siripal de Silva und der Vertreter der Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE), Anton Balasingham, einigten sich darauf, dass sie in der Zwischenzeit den 2002 geschlossenen Waffenstillstand einhalten werden. Das gab der norwegische Mediator Erik Solheim am Donnerstagabend bekannt.

“Beide Seiten ergreifen die nötigen Massnahmen, um die Gewalt zwischen den Parteien zu stoppen”, erklärte Solheim am Ende der zweitägigen Verhandlungen.

Schweiz weiter als Gastgeberin

Auch die Schweiz unterstützte die Genfer Gespräche. Botschafter Urs Ziswiler, Chef der Politischen Direktion des Schweizer Aussenministeriums (EDA), weilte in Bossey. Das EDA zeigte sich über den Ausgang der Gespräche zufrieden. Die Vereinbarungen einer neuen Runde wird als Zeichen des Vertrauens gewertet.

“Wir begrüssen insbesondere die Vereinbarung, Gewalt, Entführungen und Tötungen einzudämmen,” sagte der Schweizer Botschafter in Sri Lanka, Bernardino Regazzoni.

“Wir gehen davon aus, dass sich die Situation in den kommenden Wochen verbessern wird. Auch werden wir die Anfrage beider Parteien für eine nächste Gesprächsrunde wohlwollend prüfen”, so Regazzoni.

Erstes Treffen seit drei Jahren

Die ersten direkten Verhandlungen zwischen der Regierung und den Rebellen seit drei Jahren waren im Januar von Norwegen einberufen worden, um ein erneutes Aufflammen des Bürgerkrieges auf der südasiatischen Insel zu verhindern.

Der Friedensprozess in dem Inselstaat ist seit drei Jahren festgefahren. Seit 2002 gilt eine Waffenruhe, die aber immer wieder gebrochen wird. Allein in den vergangenen beiden Monaten sind rund 200 Zivilisten, Soldaten und Rebellen getötet worden.

Autonomie für Minderheit

In dem seit zwei Jahrzehnten andauernden Konflikt um mehr Autonomie für das Tamilen-Gebiet im Nordenosten der Insel kamen mehr als 64’000 Menschen ums Leben.

Auf Sri Lanka kämpfen die Befreiungstiger von Tamil Eelam (LTTE) für die Unabhängigkeit des Nordostens, wo Tamilen die Mehrheit stellen. Die Regierung in Colombo will ihnen nur Autonomie gewähren. Drei Viertel der 20 Mio. Bewohner Sri Lankas sind Singhalesen.

swissinfo und Agenturen

In der Schweiz leben mehr als 35’000 Tamilen. Damit nimmt Sri Lanka einen wichtigen Stellwert in der Schweizer Aussenpolitik ein.

Die Schweiz und Deutschland finanzieren ein Zentrum, das srilankische Entscheidungsträger berät, wie man Konflikte löst.

Delegationen der Regierung von Sri Lanka und der LTTE haben die Schweiz besucht und liessen sich den föderalistischen Schweizer Bundesstaat erklären.

Die Schweiz unterstützt Sri Lanka auch bei der Minenräumung. Laut dem Aussenministerium werden dadurch Personen zur Rückkehr bewogen, die dann den Friedensprozess unterstützen.

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