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Schweizer Konjunktur in bester Verfassung

Die Schweizer Konjunktur ist in ausgezeichneter Verfassung. Zu diesem Schluss gelangen die KOF/ETH-Umfragen für das zweite Semester. Trotz etwas schwächerer Nachfragedynamik könne weiterhin eine sehr zuversichtliche Grundstimmung erwartet werden.

Der Schweizer Wirtschaft geht es gut, wie eine Befragung der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETH Zürich bei 5000 Firmen ergab. Im 2. Quartal 2000 habe sich der Konjunkturaufschwung deutlich belebt, hiess es am Montag (21.08.) an einer Medienkonferenz in Zürich.

Wachstumsabschwächung kein Grund zur Sorge

Dass sich die Wachstumsdynamik im zweiten Halbjahr etwas abschwäche, sei kein Grund zur Sorge, sagte KOF-Leiter Bernd Schips. Damit sei die Gefahr einer Wachstumsüberhitzung gebannt. Lobende Worte fand Schips für die restriktive Geldpolitik der Nationalbank, die damit viel zu einer Abflachung beigetragen habe.

Man dürfe sich nicht mit den Wachstumraten der USA messen, warnte Schips. Der KOF-Leiter wies auf statistische Unterschiede, aber auch auf das Wachstum der erwerbstätigen Bevölkerung in den USA hin. Für das ganze Jahr hielt Schips an dem bereits prognostizierten Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) von 2,5 Prozent fest.

Exportindustrie als Wachstumslokomotive

Am meisten beigetragen zum kräftigen Wachstum hat die Exportindustrie, die von der verbesserten Konjunktur in den EU- Staaten und der günstigen Relation des Schweizer Frankens zum Dollar profitieren konnte. Zuversichtlich zeigte sich in der rein qualitativen Umfrage aber auch die binnenorientierte Industrie, die in den nächsten drei Monaten höhere Bestellungseingänge erwartet.

Die Industrie hat gemäss der Umfrage ihre Kapazitätsauslastung auf 83 Prozent erhöht. Allerdings liegt der Auslastungsgrad immer noch unter dem langjährigen Schnitt von 84,5 Prozent. Als grösstes Hemmnis werde in der Industrie zum erstenmal der Personalmangel angegeben.

Personalmangel bei Gastgewerbe und Bau

Auch in der Bauwirtschafthat sich die Konjunkturlage in den letzten Monaten deutlich verbessert. Für die nächsten sechs Monate erwarten 40 Prozent der befragten Unternehmen eine Zunahme der Aufträge. Bereits macht rund einem Drittel die zunehmende Personalknappheit zu schaffen.

Darunter leidet auch das Gastgewerbe, während im Detailhandel die Beschäftigungslage noch einigermassen stabil sei. Beide Bereiche zeigen sich für das zweite Halbjahr optimistisch, obwohl der Detailhandel mit einer leichten Abschwächung des Umsatzes rechnet.

swissinfo und Agenturen

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