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Schweizer Suche nach Aufmerksamkeit in den USA

Das Empire State Building während des Festivals zu Ehren der Schweiz in rot-weiss. Keystone

In den vergangenen drei Jahren hat Präsenz Schweiz mehr als 60 Projekte realisiert sowie über 100 kleinere Veranstaltungen organisiert, um von den Amerikanern besser wahrgenommen zu werden.

Das Projekt in den USA geht seinem Ende entgegen. Es wird nur in abgeschwächter Form fortgesetzt.

Neben Projekten und Veranstaltungen hat Präsenz Schweiz in den letzten Jahren ein breites Netzwerk an Kontakten aufgebaut und im Spätsommer auch ein so genanntes “Alumni”-Fest in Washington organisiert. Hunderte von Gästen nahmen daran teil.

Für Präsenz Schweiz – die Organisation, die den Auftrag hat, die Präsenz der Schweiz im Ausland zu stärken – sind und bleiben die USA ein sehr wichtiges Land. Deshalb werden viele Aktivitäten auch in Zukunft fortgesetzt, insbesondere in New York und Washington.

Amerikanische Symbole

Wenn Amerikaner die Schweizer Botschaft in Washington besuchen, sind sie häufig überrascht, im Garten der Residenz die Skulpturen von einem Esel und einem Elefanten zu sehen – den jeweiligen Symbolen der demokratischen und republikanischen Partei. Die Kunstwerke waren Teil einer Ausstellung, die vor zwei Jahren in den Strassen der Hauptstadt stattfand.

Die Schweiz – über die Organisation Präsenz Schweiz – war damals der einzige ausländische Staat, der sich an der Veranstaltung beteiligte. Die beiden Skulpturen, die von zwei Schweizer Künstlern stammen, wurden am Ende der Ausstellung mit Hilfe einer Sammlung erworben. Die Plastiken sind inzwischen zum Symbol der Arbeit von Präsenz Schweiz in den USA geworden.

Eine Vielzahl an Projekten



Präsenz Schweiz betreut so viele Projekte, dass sie gar nicht alle aufgezählt werden können. Unter anderem nahm die Organisation aktiv an Swiss Peak teil. Dieses Programm wird auf alle Fälle, wenn auch in eingeschränktem Masse weiter geführt, sagt Carlo Orga gegenüber swissinfo. Orga ist Verantwortlicher für Präsenz Schweiz in den USA.

Die Organisation hat sich zudem an der Veröffentlichung und der Promotion des Buches von Gregory Fossedal “Direct democracy in Switzerland” (Direkte Demokratie in der Schweiz) beteiligt. Gesprächsabende und “Round-Tables” zum Buch wurden organisiert.

Direkter Austausch wichtig



“Unser Programm basiert auf drei Pfeilern”, meint Orga. “Dabei haben wir sehr viel Wert auf den Austausch von Personen gelegt”. In drei Jahren wurden zahlreiche Reisen für Delegationen aus den Bereichen Kultur, Politik, Wirtschaft, Medien und Wissenschaften in die Schweiz organisiert – darunter war auch eine Gruppe von Unternehmerinnen und Studenten.

Insgesamt handelt es sich um zirka 250 bis 300 Personen, die die Möglichkeit zu einer direkten Tuchfühlung mit der Schweiz und ihren Besonderheiten bekamen.

Präsenz Schweiz hat zudem ein grosses Netzwerk an Kontakten aufgebaut. “Inzwischen erhalten mehr als 5000 Personen alle zwei Monate unseren Newsletter”, unterstreicht Orga, der in Kürze nach seiner Mission in den USA in die Schweiz zurückkehrt. Seine Kollegin bleibt noch bis zum September 2004, um die Integration einiger Projekte in die Botschaftsarbeit voranzutreiben.

Als grosser Erfolg erwies sich das Projekt “Alumni-Party”, an dem seit zwei Jahren jeweils Hunderte von Personen teilnehmen. Zu diesem Fest am Ende des Sommers im Garten der Schweizer Botschaft werden ehemalige Schweizreisende eingeladen, um angeknüpfte Verbindungen wieder aufzunehmen oder zu vertiefen. Das Fest bietet aber auch eine Plattform für andere Aktivitäten, wie beispielsweise die Gründung einer amerikanisch-schweizerischen Interessensgemeinschaft von Parlamentariern.

Orga ist aber auch auf viele kleine Projekte stolz, die in der Öffentlichkeit weniger Aufsehen erregen. Präsenz Schweiz hat beispielsweise die Übersetzung des Schweizer Kinderbuchklassikers “Schellen-Ursli” mitgesponsert. Eine Schulklasse in Washington las das Buch und hat die Geschichte danach als Theaterstück aufgeführt.

USA bleibt für Präsenz Schweiz wichtig



Auch wenn das dreijährige Projekt von Präsenz Schweiz zu Ende geht, wird die USA nicht einfach fallen gelassen. Die Vereinigten Staaten werden für Präsenz Schweiz weiterhin wichtig sein. Es werden auch künftig Projekte unterstützt, allerdings mit bescheideneren Mitteln.

Beispielsweise soll Swiss Peak fortgesetzt werden. Und viele Hoffnungen werden auch auf das neue Schweizer Zentrum in New Glarus gesetzt.

Orga findet es ausgesprochen wichtig, dass Projekte in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern verwirklicht werden. Diese können private Träger, Universitäten oder anderen Institutionen sein, die ähnliche Ziele wie Präsenz Schweiz verfolgen, wenn auch unter anderen Vorzeichen – beispielsweise die Konferenz von Jungunternehmern oder die Swiss foundation for world affairs.

swissinfo, Anna Luisa Ferro Mäder, Washington
(Aus dem Italienischen: Gerhard Lob)

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