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Schweizer Wein braucht neue Vermarktungsstrategie

Zu wenig bekannt, schlecht vermarktet, als Exportprodukt vernachlässigt - das sind die Probleme der Schweizer Weine. Mithilfe einer Studie soll nun der einheimische Rebensaft auf breiter Ebene gefördert werden.

Der Schweizer Wein ist zu wenig bekannt, wird schlecht vermarktet und muss stärker exportiert werden. Um das Image des Weinlandes Schweiz aufzupolieren, ist laut einer Studie eine gemeinsame “Schweizer Wein-Strategie” notwendig.

Dazu braucht es die Zusammenarbeit der Weinbranche mit den Tourismusorganisationen und dem Gastgewerbe, heisst es in der Studie, die am Freitag (07.01.) in Martigny VS präsentiert wurde. Gerade in einem offenen Markt müsse die interkantonale Konkurrenz in eine Solidarität gegen die ausländische Konkurrenz umgewandelt werden.

In dieser Strategie soll jede Region mit ihren Spezifitäten ihren Platz finden. Die Studie des Lausanner Institutes MIS-Trend SA wird als Grundlage dienen, um in den nächsten Monaten Strategien und Projekte zur Verbesserung dieses Images zu entwickeln.

Auftraggeber für die Untersuchung waren der Kanton Wallis, die Berufsorganisationen der deutschsprachigen Schweiz und dem Wallis sowie der Verband der Exporteure von Schweizer Wein. Die Studie wird in drei Etappen durchgeführt, bereits veröffentlicht wurde eine Umfrage zum Weinland Schweiz.

Das jetzt vorliegende Ergebnis der zweiten Etappe stützt sich auf eine Umfrage bei 1000 regelmässigen Weinkonsumentinnen und- konsumenten, 12 Treffen von Konsumentengruppen sowie Gesprächen mit Experten aus den Bereichen Weinwirtschaft, Gastgewerbe, Grossverteiler und Kommunikation aus der West- und Deutschschweiz.

Defizite in Bekanntheit und Werbung

In der zweiten Phase der Studie ging es um die Rebbaugebiete im Wallis, der Waadt und der Deutschschweiz, die zusammen 11’700 der 15’000 Hektaren Schweizer Rebbaufläche ausmachen. Analysiert wurden die Verhaltensmuster, Meinungen und Vorstellungen der Konsumenten und Konsumentinnen gegenüber den Weinen in diesen Gebieten. Defizite zeigten sich vor allem im Bekanntheitsgrad der Weine im In- und Ausland, der Vermarktung und in der branchenübergreifenden Zusammenarbeit. So kennen zwar viele einige Schweizer Weissweine, aber kaum einheimische Rotweine, obschon die Anbaufläche mit roten Trauben grösser ist.

Vielfalt aufzeigen

Da der Schweizer Wein vor allem mit dem Aperitif in Verbindung gebracht wird, schränkt dies die Wahrnehmung der Vielfalt in der Schweizer Weinlandschaft stark ein und damit auch die Möglichkeiten des Konsums. Zudem kommt die Aufmachung der Produkte (Flasche, Etikette) oft veraltet oder unklar daher.

In der Studie wird deshalb gefordert, dass die Schweizer Weinwirtschaft ihre Produkte jünger und dynamischer positioniert und die Verschiedenheit der Weine aufzeigt. Zudem wäre eine harmonisierte Kategorienpolitik (Grands crûs, kontrollierte Herkunftsbezeichnung) wünschenswert.

SRI und Agenturen

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