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Schwieriges Jahr für Globus

Globus plant den Ausbau seiner Franchise-Filialen. Keystone

Die Globus-Gruppe hatte im letzten Jahr mit dem Umbau der Tochter ABM zu kämpfen: Der Konzerngewinn schrumpfte um knapp 9 Prozent auf 40,4 Mio. Franken.

Waren die ABM-Geschäfte innerhalb der Globus-Gruppe in den Siebziger- und Achtzigerjahren die “Cash-Cows”, so wurden sie in den letzten Jahren zum Sorgenkind der Gruppe. Globus gehört zur Migros-Gruppe. 1997 hatte die Migros-Genossenschaft erstmals die Absicht erklärt, über Aktienkauf die Kontrolle über die “Magazine zum Globus” zu erlangen.

Oviesse, eine Tochter von Coin

Die von Globus bereits im vergangenen Herbst eingeleitete Umwandlung der ABM-Warenhauskette in Filialen der italienischen Oviesse Modehandelsgruppe drückte auf die Steigerung der Profitabilität der gesamten Gruppe. Oviesse gehört zur italienischen Coin SpA. Coin wurde bekannt, als sie vor rund zwei Jahren den Non-Food-Teil von grossen italienischen Detailhandelsunternehmen Standa übernahm, das der heutige Präsident Silvio Berlusconi verkaufen musste.

Die für die Umwandlung von ABM in Oviesse-Franchiseläden getätigte Rückstellungen von 11,6 Mio. Franken sowie höhere Steuern liessen den Reingewinn von Globus auf 40,4 Mio.Franken zurückgehen. Der Umsatz stieg dennoch um ein Prozent auf 2,057 Mrd. Franken.

Erfolgreichstes Geschäftsjahr seit 95 Jahren

Gemessen an der Steigerung des Betriebsergebnisses (EBIT) um 29,5 Prozent auf 78,9 Mio. Franken sei das Geschäftsjahr 2001 das erfolgreichste seit 95 Jahren gewesen, sagte Globus-Verwaltungsrats-Präsident Mario Bonorand deshalb auch am Montag in Zürich vor den Medien.

Schweizweit resultierte ein Gruppenumsatz-Wachstum von 1,4 Prozent auf 1,605 Mrd. Franken. Im Ausland wurde das Wachstum von 0,8 Prozent auf 299,4 Mio.Euro durch einen Einbruch der zehn deutschen Office-World-Filialen negativ beeinflusst.

Ausblick 2002: Gehaltener Umsatz

Im Ausblick auf das laufende Jahr rechnet Globus wegen der laufenden ABM-Transformation vorsichtig mit einem stagnierenden Umsatz. Der gesamte Umwandlungsprozess zum neuen Konzept der Oviesse-Läden, teilweise ergänzt durch Estorel-Drogeriemärkte sowie Nannini-Coffee-Shops, dauert laut Globus-Chef Thomas Kern drei Jahre.

Bis Ende 2002 sollen 28 Oviesse-Modegeschäfte eröffnet werden, bis Ende 2003 sind bis zu 35 Filialen geplant. Der insgesamt bereits vierte Versuch, ABM wieder zur Profitabilität zurückzuführen, soll durch eine markante Senkung der Kostenstruktur zum Erfolg führen.

Das Konzept mit Franchising-Verträgen erlaube grosse Kosten-Einsparungen bei der Logistik, sagte Kern. Durch eine Verkleinerung der gesamten Verkaufsfläche würden auch die Mietkosten sinken. Die Personalkosten hingegen würden wegen intensiverer Kundenbetreuung höher.

Bezüglich Umsatz ist das Ziel auf 150 bis 200 Mio. Franken ab dem Jahr 2006 gesteckt.

Schwarze Zahlen ab 2004

ABM erzielte 2001 einen Umsatz von rund 374 Mio. Franken. Ein positives Betriebsergebnis werde bereits 2004 erwartet. Rund 16 Prozent der alten ABM-Verkaufsfläche werde abgestossen. Der Personalabbau werde durch die natürliche Fluktuation erfolgen, sagte Kern. Für Härtefälle besteht ein Sozialplan.

swissinfo und Agenturen

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