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Skepsis gegen Gentechnik in der Landwirtschaft wächst

In der Schweiz gibt es offenbar immer mehr Gegner der Gentechnik. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des WWF lehnten knapp drei Viertel der Befragten einen Einsatz gentechnisch veränderter Produkte in der Landwirtschaft ab.

In der Schweiz gibt es offenbar immer mehr Gegner der Gentechnik. In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des WWF lehnten knapp drei Viertel der Befragten einen Einsatz gentechnisch veränderter Produkte in der Landwirtschaft ab. Die Anwendung der Gentechnologie in der Medizin wurde von einem Drittel verworfen.

Wie der WWF am Ostermontag (24.04.) mitteilte, gibt es bei den Gentech-Gegnern keine regionalen oder parteipolitischen Grenzen. Von den 1’000 Befragten sprachen sich gesamtschweizerisch 73 Prozent gegen einen Einsatz der Gentechnik in der Landwirtschaft aus. Vor knapp zwei Jahren, als die Stimmberechtigten die Genschutz-Initiative mit rund zwei Dritteln der Stimmen ablehnten, lag dieser Anteil noch bei 59 Prozent.

Die Zahl der Gegner, die sich auch gegen den Einsatz der Gentechnologie im Bereich der Medizin aussprechen, erhöhte sich im gleichen Zeitraum von zwölf auf rund 33 Prozent. In der Westschweiz, die laut WWF in Technologiefragen eher freundlich eingestellt ist, äusserten sich gemäss der jüngsten Umfrage 68 Prozent der Befragten gegen einen generellen Gentech-Einsatz in der Landwirtschaft.

Keine wesentlichen Unterschiede ergab die vom Institut IPSO durchgeführte Umfrage auch im Hinblick auf die parteipolitische Herkunft der Gegner. Im linken politischen Spektrum lag der Anteil jener Befragten, die eine gentechfreie Landwirtschaft wollen, bei rund 80 Prozent; in der politischen Mitte waren es 73 Prozent und auf der Rechten rund 61 Prozent.

Bei der städtischen Bevölkerung ergab sich ein Nein-Anteil von 71 Prozent, in ländlichen Regionen antworteten 75 Prozent mit einem Nein. Eine Moratoriums-Initiative für einen befristeten Gentech-Verzicht in der Landwirtschaft würde gemäss der Umfrage von 76,7 Prozent der Stimmberechtigten in der Deutschschweiz und von 77,2 Prozent in der Romandie unterstützt.

swissinfo und Agenturen

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