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Slow-Food-Organisation gewinnt Binding-Preis 2007

In diesen Käsen steckt viel Liebe - und künftige Gaumenfreude. Keystone

Slow Food International setzt sich weltweit für die umweltgerechte Produktion von Lebensmitteln ein. Jetzt hat die Organisation den Binding-Preis 2007 erhalten.

Slow Food International leiste in über 100 Ländern einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Artenvielfalt in der Landwirtschaft, hiess es in der Laudatio.

Mit der diesjährigen Auszeichnung wurden die Anstrengungen von Slow Food International gewürdigt, Lebensmittel mit Rücksicht auf die Umwelt zu züchten und zu vertreiben.

Dabei würden die Würde von Mensch und Tier gewahrt und die Gesundheit der Verbraucher geschützt, hielt die Binding-Stiftung fest. Der so genannte Grosse Binding-Preis für Natur- und Umweltschutz ist mit 50’000 Franken dotiert.

Qualität statt Quantität

Slow Food International mit Sitz im italienischen Piemont bringe kulturelle Überlegungen in die Umweltdebatte ein und sei ein wesentliches Element einer nachhaltigen Entwicklung. Die Organisation leiste in über 100 Ländern einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der Vielfalt von Pflanzen- und Tierarten in der Landwirtschaft.

Der Begriff Slow Food bedeutet langsames Essen und steht für den Genuss am Tisch. Die gleichnamige Organisation, die 1986 in Italien gegründet wurde, versteht sich als Gegenbewegung zum Trend des Fast Food. Sie setzt sich für die Erhaltung der regionalen Küche mit heimischen Produkten, Tieren und Pflanzen ein.

Zivilcourage und Engagement

In Vaduz wurden am Freitag auch drei Binding-Nebenpreise vergeben, deren Preissumme je 10’000 Franken beträgt. Die erste Auszeichnung ging an den Berner Geografen und Mitarbeiter der Akademie der Naturwissenschaften Thomas Scheurer. Er gilt als treibende Kraft in der grenzüberschreitenden Erforschung der Alpen.

Den zweiten Nebenpreis konnte Uta Henschel aus Hamburg entgegennehmen. Die Journalistin des Magazins GEO vertrete umweltpolitische Anliegen mit grosser Kompetenz. Dabei beweise sie Zivilcourage und setze sich mit hohem persönlichen Engagement als Anwältin der Natur ein, lobte die Binding-Stiftung.

Für die Fledermaus

Den dritten Nebenpreis teilen sich eine Institution und zwei Persönlichkeiten, die sich für die Fledermäuse eingesetzt haben. Geehrt wurden René Gerber, Silvio Hoch und die Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung im oberösterreichischen Alkoven.

Der Binding-Preis ist eine der wichtigsten privaten europäischen Auszeichnungen im Bereich Natur- und Umweltschutz. Er wird seit 1986 jährlich von der in Liechtenstein domizilierten Binding-Stiftung vergeben.

swissinfo und Agenturen

Slow Food International zählt weltweit über 80’000 Mitglieder, die in mehr als 750 Sektionen organisiert sind.
Allein in Italien, wo die Organisation 1986 gegründet wurde, gehören ihr 40’000 Personen an.
Die Schweiz zählt 16 Sektionen mit 2800 Mitgliedern.

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