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SOV-Präsidium: Türe steht für Ogi offen

SOV-Präsident René Burkhalter wünscht sich Adolf Ogi als Nachfolger. Keystone

Falls der zurücktretende Bundesrat Adolf Ogi das Präsidium des Schweizerischen Olympischen Verbandes (SOV) übernehmen möchte, steht ihm die Tür im Haus des Sports trotz abgelaufener Anmeldefrist offen.

Der Berner Architekt René Burkhalter tritt nach 16-jähriger Tätigkeit als Spitzenfunktionär auf Ende Jahr von seinem Posten als SOV-Präsident zurück. Die Neuwahlen finden im Rahmen des Schweizer Sportparlaments am 4. November statt. Bisherige Kandidaten für das Präsidium sind Paul Engelmann (Turnverband) und Walter Kägi (Ruderverband).

Amtierender SOV-Präsident wünscht sich Ogi als Nachfolger

Burkhalter bezeichnete Ogi schon vor längerer Zeit als seinen Wunschkandidaten. Doch dieser sagte am Mittwoch im Anschluss an seine Rücktrittserklärung, das SOV-Präsidium sei für ihn “jetzt kein Thema”.

Als SOV-Präsident könnte sich für Ogi nächsten Sommer in Moskau jedoch auch die Türe zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) öffnen, meint SOV-Direktor Marco Blatter. Der dann abtretende IOC-Präsident Juan-Antonio Samaranch fände sicher einen Weg, dem jetzigen Bundespräsidenten trotz Schweizer Überpräsenz die IOC-Mitgliedschaft zu verleihen.

Grosses Internet-Projekt des SOV

Mit einem Aktienkapital von 500’000 Franken wird der SOV in den nächsten Wochen eine AG gründen, die ein Internet-Sportportal betreiben soll. “e.sport.ch” ist der provisorische Name des Portals, das den gesamten Schweizer Sport unter einem Dach vereinen will.

Von 2003 an soll ein jährlicher Gewinn von 20 Mio. Franken resultieren, der in den Schweizer Sport zurückfliessen würde. “Selbst wenn es nur 15 oder 10 oder 5 Mio. sind, können wir damit einen wichtigen Beitrag für den Leistungssport generieren”, sagt SOV-Direktor Marco Blatter.

Das Potenzial setzt sich laut Blatter aus 2,5 Mio. organisierten resp. 3 Mio. unorganisierten Schweizer Sporttreibenden zusammen. Der SOV will längerfristig 40 Prozent des Aktienkapitals halten; 30 Prozent sollen insgesamt die Sportverbände besitzen, 30 Prozent kommerzielle Partner. “Die Verhandlungen mit kompetenten und finanzstarken Partnern sind weit fortgeschritten”, erklärte SOV- Präsident Burkhalter. Bereits wurde 1 Mio. Franken in den Aufbau des Portals investiert.

swissinfo und Agenturen

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