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Stärkstes Wachstum seit zehn Jahren

Die Schweizer Wirtschaft ist im letzten Jahr um 3,4 Prozent gewachsen. swissinfo.ch

Die Schweizer Wirtschaft ist im letzten Jahr so stark gewachsen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandprodukt (BIP) nahm real um 3,4 (Vorjahr 1,5) Prozent zu. Die Schweizer Wirtschaft ist damit auf einen Wachstumskurs eingeschwenkt, ohne Inflationsdruck zu erzeugen.

“Die Schweizer Wirtschaft hat mit der kräftigen Expansion im letzten Jahr den Wachstumsrückstand aus den 90-er Jahren aufgeholt”, sagte Aymo Brunetti, Leiter Wirtschaftspolitik im seco. Sie sei auf ihren langfristigen Wachstumspfad eingeschwenkt.

Die Schweiz habe ihren Kapitalstock in den letzten Jahren gründlich modernisiert. Die Revitalisierung zahle sich nun aus. Damit seien die Voraussetzungen gut, dass das Wachstum auch in den nächsten Jahren kräftig ausfallen werde, sagte Brunetti.

Abschwächung im vierten Quartal 2000

Im vierten Quartal 2000 nahm das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,5 Prozent ab, nach 3,6 Prozent im dritten Quartal. Gegenüber dem Vorquartal betrug die Zuwachsrate 1,8 Prozent verglichen mit 1,9 Prozent im dritten Quartal.

Der Konsum, die wichtigste BIP-Komponente, wuchs im vierten Quartal innert Jahresfrist nur noch um 0,9 Prozent, nach Zuwachsraten von über 2 Prozent in den Vorquartalen. Laut Brunetti verzerrten jedoch Sonderfaktoren die Entwicklung.

Beschleunigung ab Mitte 2001

Die Konjunktur-Aussichten seien zwar weniger günstig als noch vor einem halben Jahr, schreibt die Kommission für Konjunkturfragen in ihrem Vierteljahresbericht. Einer spürbaren Wachstums-Abschwächung im ersten Halbjahr 2001 dürfte aber eine Erholung folgen.

Trotz der etwas gedämpften Aussichten hält die Kommission, die den Bundesrat in Wirtschaftsfragen berät, an ihrer Dezember- Prognose eines BIP-Wachstums von 2,25 Prozent für 2001 fest. Sie befindet sich damit im Einklang mit zahlreichen Ökonomen.

Kein Handlungsbedarf für Nationalbank

Die positive Konjunktur-Entwicklung verringert nach Ansicht von Ökonomen den Druck auf die Schweizerische Nationalbank (SNB), die Zinsen zu senken. “Es besteht kein akuter Handlungsbedarf”, sagten Hausherr und CS-Chef-Ökonom Alois Bischofberger.

Das Wirtschafts.Wachstum sei trotz der Abschwächung nach wie vor sich vor robust, und die Teuerung sei kein Problem. Einzig eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank könnte den Druck auf die SNB erhöhen, sich dem veränderten Zinsumfeld anzupassen.

swissinfo und Agenturen

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