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Stille Wahl in Walliser Staatsrat

Männergremium: (V.l.n.r.) Thomas Burgener, Jean-Michel Cina, Michel Carron und Claude Roch. Keystone

Erstmals in der Geschichte des Kantons Wallis ziehen drei Kandidaten ohne zweiten Wahlgang in die Regierung ein.

Nachdem drei Kandidaten im zweiten Wahlgang nicht mehr antreten, werden Jean-Michel Cina, Thomas Burgener und Claude Roch mangels Konkurrenz still in den Staatsrat gewählt.

Im Kanton Wallis findet kein zweiter Wahlgang für die Staatsratswahlen statt. Mangels Konkurrenz werden Jean-Michel Cina, Nationalrat und Fraktionschef der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP), der Sozialdemokrat Thomas Burgener (bisher) und der Freisinnige Claude Roch (bisher) still in die Regierung gewählt.

Da bis zur Ablauf der Eingabefrist am Dienstag um 17.00 Uhr nur diese drei Kandidaturen für die drei noch zu vergebenden Sitze eingereicht wurden, beantragt die Staatskanzlei der Regierung am Mittwoch, Cina, Burgener und Roch als gewählt zu erklären, wie die Staatskanzlei am Abend mitteilte.

Im Vorfeld der Walliser Staatsratswahlen war Kritik laut geworden, dass es keine einzige weibliche Kandidatur für die Kantonsregierung gab.

Stille Wahl: Erst seit 1997 möglich

Aufgrund der aktuellen Konstellation kommt es erstmals in der politischen Geschichte des Wallis zur Wahl von Mitgliedern der Kantonsregierung ohne Urnengang. Die Möglichkeit der stillen Wahl wurde im Wallis 1997 eingeführt und kam seither noch nie zur Anwendung.

Im ersten Wahlgang vom Sonntag hatten einzig die beiden bisherigen Christlichdemokratischen Staatsräte Jean-René Fournier und Jean-Jacques Rey-Bellet die Wahlhürde geschafft. CVP-Kandidat Jean-Michel Cina verpasste das absolute Mehr um rund 4000 Stimmen, platzierte sich aber vor den beiden Bisherigen von der Sozialdemokratischen Partei (SP) und der Freisinnig-Demokratischen Partei (FDP).

Drei Kandidaten nicht mehr angetreten

Nicht mehr zum zweiten Wahlgang treten der Grüne Georges Darbellay sowie die Unabhängigen Michel Carron und Ignace Rey an. Sie waren am Sonntag abgeschlagen auf den Plätzen sechs bis acht gelandet. Ihr Rückzug ebnete nun den Weg für eine stille Wahl.

Departementsverteilung steht noch aus

Die neue Legislaturperiode beginnt am 1. Mai. Das neue Regierungsmitglied Jean-Michel Cina folgt auf den zurückgetretenen Oberwalliser CSP-Staatsrat Wilhelm Schnyder. Ob Cina auch dessen Finanzdepartement übernimmt, ist offen. Die Departementsverteilung steht noch aus.

Cina hatte für den Fall seiner Wahl in die Walliser Kantonsregierung den Rücktritt aus dem Nationalrat, der Grossen Kammer des Schweizer Parlamentes, angekündigt. Seine Nachfolgerin auf der Liste ist die Briger Stadtpräsidentin Viola Amherd.

swissinfo und Agenturen

Auf Anhieb (mit absolutem Mehr) wurden am letzten Sonntag nur Jean-René Fournier und Jean-Jacques Rey-Bellet in die Regierung gewählt.

Jean-Michel Cina landete mit 43’050 Stimmen auf dem dritten Platz, deutlich vor den bisherigen Staatsräten von SP und FDP.

Der Grüne Darbelley landete mit 9896 abgeschlagen auf dem 6. Platz.

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