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Sulzer: Gestärkt in den Übernahmekampf

Ueli Roost nennt Übernahme-Offerte einen "Überfall". Keystone

Der Sulzer-Konzern steigt operativ gestärkt in den Kampf gegen die Übernahmepläne seiner Hauptaktionärin InCentive. Ohne Einrechnung von Sonderfaktoren hat das Unternehmen im vergangenen Jahr seine Betriebsergebnisse deutlich verbessert.

«Die Übernahmeofferte von InCentive grenzt an einen Überfall», erklärte Ueli Roost, der Präsident und Chef des Sulzer-Konzerns, am Freitag (09.03.)an der Bilanz-Medienkonferenz in Winterthur. InCentive wolle an der Generalversammlung vom 19. April die Kontrolle im Sulzer-Verwaltungsrat ergreifen, bevor überhaupt das Resultat des Übernahme-Angebots bekannt sei.

«Damit übernähme InCentive, die rund 15 Prozent des SulzerKapitals kontrolliert, ohne Gegenleistung die Macht», kritisierte Roost. Sulzer halte deshalb an der Stimmrechts-Beschränkung von 5 Prozent fest. «Es wäre naiv, mitten im Krieg die Verteidigungs-Mechanismen aufzuheben», sagte der Konzernchef.

Inakzeptables Angebot

Zudem kritisierte Roost den von InCentive provisorisch angebotenen Preis von 410 Fr. für eine Sulzer-Aktie als inakzeptabel. Der Industrieteil werde von InCentive massiv unterbewertet. So profitierten die neuen Besitzer nach einer Übernahme als einzige von den erwarteten Wertsteigerungen.

In diesem Rahmen will der Konzern sein Aktienpaket von 74 Prozent an Medica gratis den Sulzer-Aktionären weitergeben. Jeder Aktionär des Konzerns soll zwei Medica-Papiere erhalten. «So schaffen wir für alle Aktionäre einen Mehrwert», hielt Roost fest.

Roost geht davon aus, dass die nach der Aufteilung allein aus dem Industrieteil bestehende Sulzer AG nicht mehr im SMI, dem Börsenindex der Schwergewichte, figurieren wird. Dafür werde Medica den Aufstieg in die SMI-Liga schaffen, zeigte er sich überzeugt.

swissinfo und Agenturen

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